Energieeffizienz SBB.

Bis 2025 will die SBB 600 Gigawattstunden an elektrischer und fossiler Energie einsparen. Die Hälfte dieses Ziels hat die SBB im Frühjahr 2018 geschafft. Mit ihrem Engagement leistet die SBB einen Beitrag zur Energiewende der Schweiz und zum nachhaltigen Umgang mit der wachsenden Mobilität.

Im Mai 2012 hat die SBB die neue Energiestrategie beschlossen. Diese verfolgt die drei Stossrichtungen Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energie beschaffen und Kernenergie mit erneuerbarer Energie ersetzen. Gleichzeitig hat die SBB ein Energiesparprogramm gestartet mit dem Ziel, bis 2025 insgesamt 600 Gigawattstunden (GWh) einzusparen. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 150 000 Haushalten oder allen Haushalten im Kanton Tessin. Zudem sollen die Züge ab 2025 zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbarer Energie fahren.

Halbzeit.

Sechs Jahre nach Programmstart hat die SBB die Hälfte des Energiesparziels erreicht. Heute werden jährlich mehr als 300 GWh Energie eingespart und die Energiekosten signifikant gesenkt. Bis im Jahr 2025 soll dieser Wert verdoppelt werden.

Diese TimelineLink öffnet in neuem Fenster. zeigt einige der bereits umgesetzten oder geplanten Energiesparmassnahmen der SBB.

Massnahmen.

Um das Energiesparziel bis 2025 zu erreichen, hat die SBB bereits in allen Bereichen Optimierungen vorgenommen. Ziel ist, dass von der langfristigen Planung bis zum täglichen Betrieb auf der Schiene die Energieeffizienz konsequent berücksichtigt wird. Die Energiesparmassnahmen können in folgende drei Bereiche unterteilt und mit Beispielen illustriert werden:

  • Technische Optimierungen
    Eine Vielzahl von Optimierungsmöglichkeiten bietet das Rollmaterial, z.B. den Einsatz eines energieeffizienten Trockentransformators anstelle eines ölgekühlten Trafos. Die abgestellten Reisewagen werden in einen Schlummerbetrieb gesetzt, wobei die Innenraumtemperatur während der Nacht abgesenkt wird. SBB Cargo hat 30 Zweistromlokomotiven Eem 923 eingeführt, die sowohl elektrisch sowie auch mit Diesel betrieben werden können und jährlich rund 2 Millionen Liter Diesel einsparen.
    Unter den Optimierungsmassnahmen sticht die Funktion Optimal Power Flow (OPF) mit einer Stromeinsparung von 10 GWh pro Jahr heraus. Die Software optimiert den Gesamtwirkungsgrad der Bahnstromversorgung und reduziert damit die Verluste.
    In Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) hat die SBB verschiedene Anpassungen vorgenommen, um die Energieeffizienz der Gebäude zu steigern. Diese Massnahmen umfassen Verbesserungen bei Heizung, Lüftung und Klimaanlagen oder die verbesserte Gebäudeisolierung. Weiter ersetzt die SBB fossile Heizungen durch effizientere und CO2-ärmere Systeme, die neue erneuerbare Energien wie Holzpellets oder Wärmepumpen verwenden.
    Und auch die 7400 Weichenheizungen der SBB werden auf Energieeffizienz getrimmt: einerseits kann durch meteobasierte Ein- und Ausschaltungen rund 7 GWh Energie eingespart werden, andererseits wird zurzeit die erste Wärmepumpen-Weichenheizung der Schweiz erprobt.
  • Optimierungen im Angebot
    Personen- wie auch Güterzügen befahren den neuen Gotthard-Basistunnel. In der Nacht, wenn keine Personenzüge verkehren, können Güterzüge langsamer und damit energiesparender durch den Tunnel fahren. Im Tessin wird zurzeit in einem Pilotprojekt der Halt auf Verlangen getestet. Dabei halten die Züge nur bei Bedarf an, das heisst, wenn eine Kundin oder ein Kunde ein- oder aussteigen will.
  • Innovationen in der Bahnproduktion
    Das optimale Zusammenspiel von Fahrplan, Bahnbetrieb und der Fahrweise des Lokpersonals hat sehr grossen Einfluss auf die Energieeffizienz der Eisenbahn. Die energiesparende Fahrweise wird vom Lokpersonal sowohl in der Grundausbildung als auch in der Weiterbildung trainiert. Mit dem innovativen Adaptiven Lenkungssystem (ADL) können jährlich rund 80 GWh eingespart werden. ADL, auch als «Grüne Welle der Bahn» bezeichnet, berechnet eine Prognose für alle Züge in der Schweiz und kann so ungewollte Halte vermeiden und die Züge insgesamt fahren lassen.

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