Feuerwehr und SBB arbeiten enger zusammen.
Medienmitteilung, 01.09.2006
Per Ende Jahr überführt die SBB ihre Betriebswehr von einer Miliz- in eine Profi-Organisation. Auf den 15 Lösch- und Rettungszügen der SBB kommen künftig Einsatzkräfte der SBB und der örtlichen Berufs- und Stützpunktfeuerwehren zum Einsatz. Mit der Professionalisierung beschleunigen sich die Interventionszeiten. Die Zusammenarbeitsverträge zwischen der SBB und den beteiligten Feuerwehren werden in diesen Tagen unterzeichnet.
Die SBB-Betriebswehr kommt bei Schadensereignissen auf dem Bahngebiet oder in dessen unmittelbarer Umgebung zum Einsatz. Sie ist spezialisiert für Einsätze auf schwer zugänglichen Streckenabschnitten wie in Tunneln und auf Brücken. Als Teil des Störungsmanagements trägt die Betriebswehr zur Rettung und zum raschen Beheben von Schäden bei.
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Heute Freitag hat Bernard Guillelmon, Leiter Betriebsführung der SBB, Roland Bopp, Kommandant der Berufsfeuerwehr Basel, den entsprechenden Zusammenarbeitsvertrag zur Unterzeichnung übergeben. Dieser steht stellvertretend für die Verträge mit den anderen 14 Feuerwehren in der ganzen Schweiz. Der Vertrag regelt die Details der Zusammenarbeit und sieht vor, dass die jeweilige Feuerwehr im Ereignisfall rund 15 Feuerwehrleute zur Verfügung stellt. Sie kommen zusammen mit den sieben ausgebildeten Betriebswehrangehörigen der SBB zum Einsatz und stellen gemeinsam die Besatzung der jeweiligen Lösch- und Rettungszüge. Die Bahn stellt den Kommandanten des Lösch- und Rettungszugs, den Lokomotivführer, die Verbindungsperson sowie die Spezialisten zur Bedienung des Lösch- und Rettungszugs, die Feuerwehr primär die Mannschaft zur manuellen Brandbekämpfung und Rettung sowie die Gesamteinsatzleitung.
Die Lösch- und Rettungszüge können sofort ausrücken und an den meisten Orten innerhalb von spätestens 30 bis 45 Minuten intervenieren. Die Betriebswehrstützpunkte sind wochentags zwischen 6 und 20 Uhr personell besetzt. Ausserhalb dieser Zeit muss der Lösch- und Rettungszug innerhalb 15 Minuten ausrücken können. Mit der neuen Organisation lassen sich die Einsatzzeiten halbieren. Die Überführung vom Miliz- zum Profisystem dauert noch bis Ende 2006.
Ein Lösch- und Rettungszug besteht aus einem Löschwagen mit Wasser, Schaum und Pulvermitteln, einem Gerätewagen für die Strom- und Atemluftversorgung sowie einem Rettungswagen zum Evakuieren von Reisenden. Die älteren Züge werden von einer Diesellokomotive gezogen, die neue Generation ist selbstfahrend. Die SBB plant, die aus dem Jahre 1976 stammenden Züge der ersten Generation baldmög-lichst durch neue Einheiten zu ersetzen. Zum Bergen von Schienenfahrzeugen ver-fügt die Betriebswehr zusätzlich an neun Standorten über Hilfswagen, mit denen sich bis zu 120 Tonnen schwere Schienenfahrzeuge aufgleisen lassen. Rund zwei Dut-zend Strassenfahrzeuge ergänzen die Einsatzflotte der SBB-Betriebswehr.