VISA und Mastercard: Neues Preismodell per Januar 2021.

Per 1. Januar 2021 wird es im Pricing der Kartenbrands VISA und Mastercard zu einer Änderung kommen, die im Folgenden detaillierter erläutert wird.

Geltungsbereich.

Es betrifft alle am SBB Payment angeschlossenen öV-Unternehmen (KTU), die Paymentleistungen beziehen. Dabei wird es bei den Kommissionen zu Änderungen bei VISA und Mastercard Kredit- & Debitkarten kommen.

Brands Bisheriges Preismodell Neues Preismodell
Visa Kredit Fixe Kommission ICF++
Visa Debit (V-Pay, Visa Debit) Fixe Kommission ICF++
Mastercard Kredit Fixe Kommission ICF++
Mastercard Debit (Debit Master Card) Fixe Kommission ICF++
Maestro Fixpreis Fixpreis

In den vergangenen Jahren gab es viel Bewegung im Kreditkartenmarkt. Einerseits ist die Gebühr für Kartenherausgeber (Interchange Fee) nach einer ruhigen Phase im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr stark gestiegen. Andererseits unterliegt die Gebühr der Kartenorganisationen (Card Scheme Fee) regelmässigen Änderungen, die seit längerer Zeit mit Preiserhöhungen verbunden sind.

Die SBB konnte in den letzten Jahren die Preise reduzieren oder zumindest halten. Eine wichtige Rolle spielen dabei jeweils neue Regeln, die von den Kartenorganisationen herausgegeben werden. Per 1. Januar 2021 wird es im Pricing der Kartenbrands VISA und Mastercard nun zu einer Änderung kommen.

Die Acquirer für VISA und Mastercard Kredit-/Debitkarten bieten nun Interchange++ Modelle an, um die Kostentransparenz ausweisen zu können. Zudem werden die Händler das neue Modell Interchange++ übernehmen. Für die SBB AG und die am SBB Payment angeschlossenen öV-Unternehmen (KTU) wird das neue Modell per 1. Januar 2021 angewendet.

Neues Preismodell Interchange++.

Die Interchange Fee und Card Scheme Fee variieren je nach Herkunft der Karte und Transaktionsabwicklung (Chip, eCom etc.), deshalb wurde bei der fixen Kommission ein Durchschnittswert aus der Interchange Fee, der Card Sheme Fee und der Acquirer Service Fee ausgerechnet. Beim Interchange++ Pricing werden alle drei zuvor genannten Komponenten pro Transaktion variabel ausgewiesen und direkt an den Händler weitergegeben. Mit dem Acquirer wird die Acquiring Service Fee meist für ein Jahr verhandelt. Die Interchange Fee und die Card Scheme Fee sind in der Regel vorgegeben und nicht verhandelbar. Sie können sich jederzeit änden.

Die Kommission setzt sich mit dem neuen Preismodell wie folgt zusammen:

ICF Interchange Fee (Gebühr Kartenherausgeber)
+ Card Scheme Fee (Gebühr Kartenorganisation)
+ Acquiring Service Fee (Gebühr Acquirer)
Bild-Legende: Folgende Abbildung zeigt die Komponenten einer Zahlkartenkommission.

Interchange Fee (ICF).

Diese Gebühr fällt bei jeder Kartentransaktion an und wird von der Händlerbank (Acquirer) an die Kundenbank (Issuing) gezahlt. Man spricht daher auch vom Interbanken Entgeld. Dieses hängt von der Karte, der Kartenherkunft, dem Kartentyp sowie von der Akzeptant der eingesetzten Technologie ab. Gerade grenzüberschreitende Transaktionen sind im Vergleich zu rein inländischen Transaktionen höher im Preis. Die Gebühr wird ad valorem (in % des Umsatzes) ausgewiesen.

Card Scheme Fee (+).

Zur Abwicklung der Transaktion erheben Kartenorganisationen wie Visa oder Mastercard Gebühren, die je nach Standort, eingesetzten Technologie der Akzeptanz oder Kartentyp variieren können. Die Gebühr wird ad valorem (in % des Umsatzes) ausgewiesen.

Acquirer Service Fee/Acquirer-Gebühr (+).

Für die Bereitstellung des Kartenservice fällt eine feste Gebühr (in Rappen pro Transaktion) an, die bereits die Kosten für die Abwicklung der Serviceleistungen beinhaltet.

Die Vorteile für die öV-Unternehmen rund um die Paymentleistungen der SBB AG bleiben bestehen:

  • Pooling im Einkauf: Mit höheren Volumina reduzieren sich die Preise.
  • Transparenz der Preise ist gewährleistet.
  • Die Preise werden 1:1 weitergegeben.

Änderungen für die am SBB Payment angeschlossenen öV Unternehmen (KTU).

Kommissionsberechnung.

Jede Transaktion wird nach den Interchange, Card Scheme kategorisiert und darauf wird der Preis berechnet. Dazu wird die von der SBB AG verhandelte Acquirer-Gebühr addiert. Dadurch werden neu nur noch die verhandelten Acquiring Service Fee publiziert.

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