Wie Gustav Romands und Deutschschweizer zusammenbringt.
Der Röstigraben trennt die zwei grossen Sprach- und Kulturregionen der Schweiz. Das muss nicht sein, findet Musiker Gustav.
«Wöchentlich überquere ich den Röstigraben», sagt Musiker Gustav. Von Freiburg reist er im Zug nach Bern oder Zürich und quert auf dem Grandfey-Viadukt die Saane. Mit 82 Metern Höhe ist es die höchste Brücke auf der Ost-West-Achse. Unterwegs ist er für die Gustav-Akademie. Hier musizieren Talente zusammen, schreiben Songs und treten gemeinsam auf. Der Clou: Jede Gruppe besteht aus Deutsch- und Westschweizern. «Das weckt das Interesse an der anderen Kultur, und es entstehen Freundschaften über die Sprachgrenze hinweg», sagt Gustav.
Daneben besucht Gustav Deutschschweizer Schulen und singt mit den Kindern französischsprachige Lieder. Auch dafür reist Gustav am liebsten per Bahn. «Im Zug kann ich mich erholen, indem ich zum Beispiel einen Film schaue», sagt er.
Ist Gustav, der auch in seinen Liedern Mundart und Französisch singt, also ein menschliches Pendant zum Grandfey-Viadukt, das Deutsch- und Westschweiz verbindet? Er schmunzelt und sagt: «Ich würde mich nie so betiteln. Ich habe einfach gemerkt, dass Romands und Deutschschweizer sich in beiden Kulturen wohlfühlen möchten. Das unterstütze ich.»
Gustavs Reise.
- Strecke: Fribourg/Freiburg–Bern
- Linie: IC1
- Reisegrund: Musikprojekte
- Häufigkeit: 2 bis 3 x pro Woche
- Platz: 2. Klasse, der Platz direkt neben der Treppe
- Schönster Blick: Der Schiffenensee vom Grandfey-Viadukt aus
- Muss mit: Laptop
- Musik: Als Musiker geniesse ich die Ruhe