
Abstellanlage Bern Bümpliz Süd.
Um in Bern den geplanten Angebotsausbau im Regional- und Fernverkehr umsetzen zu können, ist eine zusätzliche Abstellanlage in Bümpliz Süd nötig. Mit dieser stehen die Züge im Bahnhof Bern auch weiterhin rechtzeitig, sauber und der Jahreszeit entsprechend klimatisiert bereit.
Im Bahnknoten Bern sind derzeit sehr viele Bauprojekte in der Ausführung und in der Planung. Dies einerseits im Rahmen des Grossprojekts «Zukunft Bahnhof Bern» (ZBB) und andererseits im Rahmen des Ausbauschritts 2025 des Bundes. Diesem hat die Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Februar 2014 mit der Vorlage «Finanzierung und den Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI) zugestimmt. Zusammen werden die Projekte den Reisenden mehr Platz in den Bahnhöfen, mehr Verbindungen sowie mehr Pünktlichkeit bringen. Die Projekte sind alle aufeinander abgestimmt und werden mit Bund, Kanton und Stadt Bern, dem RBS sowie der BLS koordiniert.
Während der Umsetzung der zahlreichen Ausbauprojekte fallen Abstellgleise weg. Deren Zahl reicht im Knoten Bern schon heute kaum aus. Für die Angebotserweiterungen im Ausbauschritt 2025 sind zudem zusätzliche Abstellkapazitäten im Grossraum Bern nötig. Die bestehenden Abstellanlagen können nicht erweitert werden. Die nötigen Flächen fehlen. Teil des Ausbauschritts 2025 ist deshalb eine neue Abstellanlage, welche die SBB im Auftrag des Bundes in Bümpliz Süd erstellen will.
Weitere Informationen:

Das Projekt «Abstellanlage Bern Bümpliz Süd» beinhaltet eine Erneuerung der dortigen Streckengleise sowie eine neue Abstellanlage für den Fern- und Regionalverkehr. Die Abstellgleise werden auf SBB-eigenem Boden realisiert. Geplant sind zwei Abstellgleise für Fernverkehrszüge mit einer Länge von bis zu 400 Metern sowie vier Abstellgleise für Regionalverkehrszüge mit einer Länge zwischen 130 bis 210 Metern.
Für die neuen Abstellgleise sind bei den bestehenden Streckengleisen Anpassungen an der Fahrleitung und der Signalisierung nötig. Weiter werden Flächen für Abfallpressmulden, Personalcontainer, Lagercontainer und Personalparkplätze breitgestellt sowie die notwendigen Strom- und Wasseranschlüsse und Wasserzapfstellen zur Versorgung der Fahrzeuge. Dazu müssen auf SBB-eigenem Boden bestehende Gebäude und eine Verladerampe abgebrochen werden.
Teil des Projekts sind ausserdem zwei Abschnitte mit drei Meter hohen Lärmschutzwänden auf der Südseite. Der eine Abschnitt ist 180 Meter lang, der andere 72 Meter. Dort grenzt die künftige Abstellanlage direkt an Bereiche mit Wohnnutzung. Die Lärmschutzwände aus Lavabeton reduzieren die Immissionen, welche durch den Betrieb der Abstellanlage für die Anwohnerinnen und Anwohner entstehen. Zudem reduzieren die Wände zusätzlich den Eisenbahnlärm der vorbeifahrenden Züge.
Mit den Lärmschutzwänden versucht die SBB die strengen Planungswerte der Lärmschutz-Verordnung des Bundes einzuhalten, welche für neue Anlagen gelten. Für einen umfassenden Schutz aller Anwohnerinnen und Anwohner wären jedoch sechs Meter hohe Lärmschutzwände notwendig. Grund ist, dass manche der Aggregate, welche während der Abstellung der Züge weiterlaufen müssen, sich im oberen Bereich der Züge befinden. Für die SBB lägen die Mehrkosten für sechs Meter hohe Lärmschutzwände im Rahmen des Projektbudgets. Auf den späteren Betrieb der Abstellanlage hätten Wände in dieser Höhe keine einschränkenden Auswirkungen.
Eine Gesamtabwägung der Auswirkungen auf die Anwohnerinnen und Anwohner hat die SBB jedoch dazu bewogen, drei Meter hohe Wände zu projektieren, in Absprache mit der Stadt Bern. Die drei Meter hohen Wände wirken vom Ortsbild her weniger trennend. Sie haben einen geringeren Schattenwurf und nehmen den Anwohnerinnen und Anwohnern nicht permanent die Sicht. Zudem können die nächtlichen Kaltluftströme so weiterhin grösstenteils fliessen und ein positiver Effekt auf das Stadtklima kann weiterhin aufrecht gehalten werden.
Im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens hat die SBB darum bei der zuständigen Bundesbehörde eine entsprechende Ausnahme beantragt, beziehungsweise eine sogenannte «Erleichterung». Wo die Immissionsgrenzwerte trotz Lärmschutzwänden überschritten werden, werden Schallschutzfenster eingebaut.
Das Bundesamt für Verkehr hat am 21. September 2020 die Bauverfügung (Plangenehmigung) erteilt. Der Baustart im Januar 2021 ist bewilligt.
Die wichtigsten terminlichen Meilensteine des Projekts sind wie folgt geplant:
Wann | Was |
---|---|
Januar 2021 |
Einrichten der Installationsplätze |
Februar 2021 bis März 2021 |
Erneuerung nordseitige Gleisanlage und Bau des nördlichen Fernverkehr-Abstellgleis |
April 2021 bis Juni 2021 | Bau nördliche Regionalverkehr-Abstellgleise |
Juli 2021 bis August 2021 |
Erneuerung Südseitige Gleisanlage |
September 2021 bis Dezember 2021 |
Bau Abstellgleise Süd |
Januar 2022 bis Mai 2022 |
Bau Containeranlagen Nord/Süd, Lärmschutzwände und Umgebungsarbeiten |
Kosten:
ca. 38 Mio. Franken
Finanzierung:
via Ausbauschritt 2025 des Bundes
Weitere Informationen:
Der Bau ist so geplant, dass es möglichst wenig Einschränkungen für die Reisenden und Lärm für die Anwohnenden gibt. Diese Emissionen können jedoch nicht vollständig vermieden werden. Unter anderem wird es an einigen Wochenenden Totalsperren zwischen Bern und Freiburg geben, während denen ein Bahnersatz in Form von Bussen im Einsatz ist und teilweise lärmige Nachtarbeiten ausgeführt werden.
Die SBB bittet die Reisenden, vor der Fahrt jeweils den Online-Fahrplan oder die SBB Mobile App zu prüfen und genügend Reisezeit einzuplanen.
Übersicht über die geplanten Tag- und Nachtarbeiten bis März 2021.
Datum |
Zeit |
Art der Arbeiten |
---|---|---|
04. Januar bis 11. Januar 2021 |
07.00 – 17.00 Uhr |
Einrichtung Baustelle Stufe 1 – 2 |
13. Januar bis 22. Januar 2021 |
01.00 – 04.30 Uhr |
Start- und Zielgruben erstellen, Kabelschächte versetzen Stufe 2 |
04. Januar bis 29. Januar 2021 |
07.00 – 17.00 Uhr |
Allgemeine Arbeiten Stufe 1 – 2 |
30. Januar bis 1. Februar 2021 |
01.00 – 04.30 Uhr |
Vorbereitungsarbeiten Einbau Schotterhalterungen Stufe 2 – 3 |
02. Februar bis 05. Februar 2021 |
07.00 – 17.00 Uhr 01.00 – 04.30 Uhr |
Allgemeine Arbeiten Stufe 2 |
06. Februar bis 07. Februar 2021 |
01.00 – 04.30 Uhr |
Vorbereitungsarbeiten Einbau Schotterhalterungen Stufe 2 – 3 |
08. Februar bis 01. April 2021 |
06.00 – 22.00 Uhr |
Vorbereitungsarbeiten Tiefbau Stufe 2 – 3 |
15. Februar bis 18. März 2021 |
01.00 – 04.30 Uhr |
Erstellung der Fahrleitungsfundamente Stufe 2 |
08. Februar bis 30. April 2021 |
07.00 – 17.00 Uhr 01.00 – 04.30 Uhr |
Allgemeine Arbeiten Stufe 1 – 2 |
Stufe 1 – Lärmintensität klein / Stufe 2 – Lärmintensität mittel / Stufe 3 – Lärmintensität gross
Die Terminangaben basieren auf dem heutigen Wissensstand. Bei unvorhersehbaren Ereignissen (Wetter, usw.) oder Änderungen in der Lage mit dem Coronavirus kann das Programm erneut kurzfristig ändern. Allenfalls müssen die Arbeitszeiten und das Terminprogramm der Bauarbeiten spontan den aktuellsten Gegebenheiten angepasst werden.
Wir entschuldigen uns für allfällige Einschränkungen und Ruhestörungen.
In einer Abstellanlage werden nicht im Einsatz stehende Züge auf einzelnen Abstellgleisen oder ganzen Abstellanlagen «geparkt». Am Tag werden endende Züge kurz abgestellt zur Überbrückung der Zeit, bis sie wieder eingesetzt werden. In der Nacht werden die Züge während der Betriebspausen abgestellt. Während der Abstellung werden die Züge innen gereinigt und sofern notwendig mit Frischwasser versorgt.
Zentral für eine Abstellanlage ist deren betriebliche Erreichbarkeit vom Start- und Endbahnhof der Züge. Die Distanz zwischen Abstellanlage und Bahnhof soll möglichst gering sein und die Strecke muss genügend Kapazität haben, damit die sogenannten «Leerfahrten» von und zu der Abstellanlage nicht die fahrplanmässigen Züge behindern. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Züge für die Reisenden rechtzeitig bereitstehen.
Eine Abstellanlage verursacht unvermeidbar Immissionen. Als Schallquellen bei stehenden Zügen treten primär Hilfsaggregate wie Klimaanlagen sowie luft-, beziehungsweise flüssigkeitsbasierte Kühlsysteme der Energieversorgungs- und Traktionssysteme und Druckluftkompressoren in Erscheinung.
Damit in der näheren Umgebung von Abstellanlagen möglichst nur geringe Immissionen auftreten, hat die SBB in den letzten Jahren diverse Optimierungen an den Fahrzeugen vorgenommen, um die Dauer und Lautstärke dieser Aggregate zur optimieren. So werden bei der Neubeschaffung von Rollmaterial oder deren Revision leisere Aggregate eingebaut. Über Softwareanpassungen bei der Steuerung der Aggregate können während der verschiedenen Abstellungsphasen der Züge weitere Verbesserungen erreicht werden. Damit die Züge zuverlässig losfahren können und sie für die Reisenden der Jahreszeit entsprechend klimatisiert sind, können jedoch auch weiterhin nicht sämtliche Aggregate ganz ausgeschaltet werden.
Bei Projektfragen:
Antonio Rodia, SBB Oberbauleiter
E-Mail: buemplizsued@sbb.chLink öffnet in neuem Fenster.
Für Medienschaffende:
Bitte wenden Sie sich an die SBB Medienstelle.
E-Mail: press@sbb.chLink öffnet in neuem Fenster.
Sonstige Bauarbeiten:
Auf folgender Webseite finden Sie Anwohnerschreiben und Inserate aller aktuell laufenden Bauarbeiten der SBB: sbb.ch/bauarbeitenLink öffnet in neuem Fenster.