In einer Abstellanlage werden nicht im Einsatz stehende Züge auf einzelnen Abstellgleisen oder ganzen Abstellanlagen «geparkt». Am Tag werden endende Züge kurz abgestellt zur Überbrückung der Zeit, bis sie wieder eingesetzt werden. In der Nacht werden die Züge während der Betriebspausen abgestellt. Während der Abstellung werden die Züge innen gereinigt und sofern notwendig mit Frischwasser versorgt.
Zentral für eine Abstellanlage ist deren betriebliche Erreichbarkeit vom Start- und Endbahnhof der Züge. Die Distanz zwischen Abstellanlage und Bahnhof soll möglichst gering sein und die Strecke muss genügend Kapazität haben, damit die sogenannten «Leerfahrten» von und zu der Abstellanlage nicht die fahrplanmässigen Züge behindern. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Züge für die Reisenden rechtzeitig bereitstehen.
Eine Abstellanlage verursacht unvermeidbar Immissionen. Als Schallquellen bei stehenden Zügen treten primär Hilfsaggregate wie Klimaanlagen sowie luft-, beziehungsweise flüssigkeitsbasierte Kühlsysteme der Energieversorgungs- und Traktionssysteme und Druckluftkompressoren in Erscheinung.
Damit in der näheren Umgebung von Abstellanlagen möglichst nur geringe Immissionen auftreten, hat die SBB in den letzten Jahren diverse Optimierungen an den Fahrzeugen vorgenommen, um die Dauer und Lautstärke dieser Aggregate zur optimieren. So werden bei der Neubeschaffung von Rollmaterial oder deren Revision leisere Aggregate eingebaut. Über Softwareanpassungen bei der Steuerung der Aggregate können während der verschiedenen Abstellungsphasen der Züge weitere Verbesserungen erreicht werden. Damit die Züge zuverlässig losfahren können und sie für die Reisenden der Jahreszeit entsprechend klimatisiert sind, können jedoch auch weiterhin nicht sämtliche Aggregate ganz ausgeschaltet werden.