Projekt.

Im Osten von Bern laufen die vielbefahrenen Bahnstrecken Olten–Bern, Biel–Bern und Thun–Bern zusammen. 900 Züge verkehren hier täglich, teilweise überschnitten sich ihre Fahrwege.

Es kam immer wieder zu Abkreuzungskonflikten, welche die Kapazität einschränkten: Bereits eine geringe Verspätung eines Zuges wirkte sich auf die Fahrzeiten anderer Züge aus. Die vom Bundesamt für Verkehr, dem Kanton Bern und der SBB geplante Entflechtung Wylerfeld behebt diese Abkreuzungskonflikte: Ein Tunnel erlaubt ab September 2022 das Kreuzen von Zügen auf verschiedenen Ebenen. Die Entflechtung hat eine grosse Bedeutung für den Bahnverkehr der Region Bern und den weiterführenden Fernverkehr. Sie ist ein Schlüsselprojekt für mehr Verbindungen und Pünktlichkeit.

Entflechtung Wylerfeld.

Die SBB nahm am 12. September 2022 den neuen Bahntunnel im Berner Wylerfeld in Betrieb. Das 872 Meter lange Bauwerk beginnt im Westen zwischen den beiden Brücken Scheibenstrasse und Stauffacherstrasse mit einer 290 Meter langen Rampe und geht auf der Höhe Stauffacherstrasse in einen 300 Meter langen Tunnel über. Dieser unterquert vom Bahnhof Bern her zwischen dem Wylerfeld und der Haltestelle Bern Wankdorf Süd drei Spuren und führt in die Strecke nach Thun. Den Abschluss bildet eine 282 Meter lange Rampe im Osten, welche vor der Haltestelle Wankdorf endet. Die beiden Brücken Scheibenstrasse und Stauffacherstrasse waren nacheinander abgebrochen und neu gebaut worden, da die Spannweite wegen des Platzbedarfs der Entflechtung zu gering war. Nach der Inbetriebnahme des Tunnels im Herbst 2022 finden noch diverse Abschlussarbeiten statt. Diese dauern bis voraussichtlich Ende September 2023.

Anpassungen am Bahnhof Bern Wankdorf.

Zusammen mit der «Entflechtung Wylerfeld» baute die SBB bis 2018 bereits die südliche Perronanlage des BahnhofesWankdorf aus: Dank einem neuen Aussenperron können die Reisenden direkt vom Max-Daetwyler-Platz in die Züge Richtung Bern einsteigen. Weiter wurde das Mittelperron verbreitert und gemäss den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes umgestaltet. So können auch Reisende mit eingeschränkter Mobilität komfortabler ein- und aussteigen, zudem gibt es mehr Platz auf dem Perron. Auch die Zugänge (Passerelle) wurden verbreitert, um deren Kapazität zu steigern.

Weil es mit der «Entflechtung Wylerfeld» ein weiteres Gleis auf der Strecke Bern–Thun gegeben hat und mit künftigen Ausbauschritten voraussichtlich noch ein weiteres dazukommt, wurden die Gleise im Bahnhof Wankdorf umnummeriert. Seit dem 8. August 2021 haben die Gleise im Bahnhof Wankdorf eine andere Nummerierung: Anstatt 0–5 wie zuvor, gibt es nun die Gleise 1–7. Gleis 4 ist für den allfälligen künftigen Ausbauschritt «reserviert».

Kartenausschnitt Bahnhof Wankdorf mit Gleis 1 im Süden und Gleis 7 im Norden.
Bild-Legende: Kartenausschnitt Bahnhof Wankdorf mit Gleis 1 im Süden und Gleis 7 im Norden.

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