
Zugfolgezeitverkürzung Pratteln.
Die SBB optimiert in Pratteln die Signalanlage. Die kürzeren Signalabstände erlauben künftig mehr Pünktlichkeit und Kapazität auf der Bahnlinie zwischen Basel und Liestal.

Ab Dezember 2025 verkehren die S-Bahn-Züge zwischen Basel und Liestal im Viertelstundentakt. Dies ist das gemeinsame Ziel von Bund, SBB und der beiden Basel. Der Angebotsausbau ist Teil des Ausbauschritts 2025, den die Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Februar 2014 mit der Vorlage «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI) angenommen hat.
Mit der aktuellen Bahnanlage in Pratteln ist jedoch ein pünktlicher Viertelstundentakt nicht möglich. Das würde sich zudem negativ auf den Fahrplan der anderen Züge auswirken. Grund ist die intensive Mischnutzung in diesem Abschnitt. Denn hier vereinen sich östlich des Bahnhofs die beiden Doppelspuren aus Fricktal/Brugg und aus Liestal/Olten. Beide sind nicht nur wichtige Achsen für den Personenverkehr, sondern auch für den Güterverkehr: Die Linie Fricktal/Brugg führt zum Gotthard-Basistunnel, die Linie Liestal/Olten zum Lötschberg-Basistunnel. Westlich des Bahnhofs führt die Linie einerseits weiter nach Muttenz/Basel, andererseits befindet sich hier die Einfahrt zum Rangierbahnhof Basel II für die Güterzüge in Richtung Süd–Nord sowie die Ausfahrt aus dem Rangierbahnhof Basel I für die Güterzüge in Richtung Nord–Süd.
Um in Pratteln die nötigen Voraussetzungen für einen stabilen S-Bahn-Viertelstundentakt zu schaffen, setzt die SBB darum im Auftrag des Bundes das Projekt Zugfolgezeitverkürzung Pratteln um.
Neben der Zugfolgezeitverkürzung sind für den Viertelstundentakt noch weitere Ausbauprojekte zwischen Liestal und Basel nötig. Diese sind im Rahmen des Ausbauschritts 2025 entweder in Planung oder in Umsetzung. Eine Übersicht finden Sie hier: sbb.ch/ausbauten-basel.
Weitere Informationen zum Ausbauschritt 2025 finden Sie auf der Webseite des Bundesamtes für Verkehr hier Link öffnet in neuem Fenster.
Optimierung der Signalisierung in Pratteln.
Die Züge sollen sich in Pratteln künftig in kürzeren Zeitabständen folgen können. Dazu optimiert die SBB im Auftrag des Bundes die Signalisierung in Pratteln. Fünf bestehende Signale werden verschoben und sechs Signale werden neu gebaut. Betroffen sind die beiden Streckengleise der Linie Basel–Pratteln–Liestal im Abschnitt zwischen dem Rangierbahnhof Basel und der östlichen Einfahrt in den Bahnhof Pratteln. Im Bahnhof Pratteln sind dies die beiden Perrongleise 1 und 2.
Kürzere Signalabstände erlauben kürzere Zugfolgezeiten.
Hintergrund ist folgender: Ein Zug kann einen Abschnitt zwischen zwei Signalen aus Sicherheitsgründen erst befahren, wenn sein Vorgänger diesen verlassen hat. Mit versetzten und zusätzlichen Signalen werden diese Abschnitte kürzer. Deshalb können sich die Züge in kürzeren Zeitabständen folgen. Oberste Priorität hat dabei die Sicherheit. Die minimale Länge eines Abschnitts wird immer durch den längsten Bremsweg der Züge definiert, die auf den entsprechenden Abschnitten verkehren.
Kürzere Zugfolgezeiten sorgen für mehr Kapazität und Pünktlichkeit.
Wenn sich die Züge in kürzeren Abständen folgen können, schafft dies mehr Kapazität. In Pratteln ist dies einerseits für die Einführung des S-Bahn-Viertelstundentakts Basel–Liestal nötig. Dieser soll Ende 2025 eingeführt werden, wie mit den Kantonen und dem Bund als Besteller der Regionalverkehrsleistungen vereinbart. Andererseits erlaubt der Kapazitätsgewinn mehr betriebliche Flexibilität, wenn einzelne Züge verspätet sind. Dadurch können die Auswirkungen auf andere Züge reduziert werden, was für einen stabileren Fahrplan sorgt. Das ist insbesondere während der Hauptverkehrszeiten und während der intensiven Bauphasen der Grossprojekte Entflechtung Basel–Muttenz und Vierspurausbau Liestal sehr hilfreich.
Anpassungen an Stellwerk und Kabelanlagen.
Die verschobenen und zusätzlichen Signale müssen mit dem Stellwerk neu verbunden werden, genauso wie die zugehörigen Elemente der Sicherungsanlagen. Insgesamt werden darum rund 6500 Meter Kabel neu verlegt und 2500 Meter Kabel zurückgebaut. Die Anpassungen an der Signalisierung bedingen zudem Anpassungen an der Software und Hardware des Stellwerks in Pratteln. Das aufdatierte Stellwerk wird, wie bereits heute, von den Zugverkehrsleiterinnen und -leiter über die SBB Betriebszentrale Mitte in Olten ferngesteuert.
Anpassungen an Fahrleitungsanlage.
Aufgrund der neuen Signalisierung müssen an fünf elektrischen Trennstellen der Fahrleitung Anpassungen vorgenommen werden. Ziel ist dabei, sicherzustellen, dass sich die Trennstellen nicht dort befinden, wo die Stromabnehmer der haltenden Züge zum Stehen kommen.


Die SBB plant und realisiert die Zugfolgezeitverkürzung in Pratteln im Auftrag des Bundes. Dies sind die wichtigsten Meilensteine des Projektpakets gemäss aktueller Planung:
Wann |
Was |
---|---|
Oktober 2019 bis Mai 2021 |
Plangenehmigungsverfahren gemäss Eisenbahngesetz inklusive einmonatige öffentliche Auflage des Projektdossiers in den Gemeindeverwaltungen Muttenz und Pratteln im Mai/Juni 2020 |
16. August 2021 |
Baubeginn |
21. Februar 2022 |
Inbetriebnahme |
April 2022 |
Abschluss Rückbauten (Fundamente, Signale) |
Im August 2022 findet in Pratteln das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest statt. Der Bahnhof Pratteln ist dabei als einziger Zielbahnhof für die Festbesucherinnen und -besucher bestimmt. Die geplanten provisorischen Perronverlängerungen sowie das Betriebskonzept basieren darauf, dass die Zugfolgezeitverkürzung mit angepasster Signalisierung umgesetzt ist. Aus diesem Grund ist das Ziel, das Projekt Zugfolgezeitverkürzung in Pratteln bis spätestens im Frühling 2022 abzuschliessen.
Weitere Informationen zu den Provisorien, welche die SBB im Auftrag und auf Kosten des Vereins «ESAF 2022 Pratteln im Baselbiet» ausführt, finden Sie auf der ProjektwebseiteKosten.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund vier Millionen Franken. Die Gelder stammen aus dem Bahninfrastrukturfonds (BIF), den die Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Februar 2014 mit der Vorlage «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI) angenommen hat. Aus dem BIF werden seit 2016 alle Instandhaltungs- und Ausbauprojekte der Schweizer Bahnen finanziert.
Weitere Informationen zur Finanzierung der Bahninfrastruktur und dem Bahninfrastrukturfonds (BIF) finden Sie auf der Webseite des Bundesamtes für Verkehr Link öffnet in neuem Fenster.Bauarbeiten tagsüber sind grundsätzlich effizienter und kostengünstiger. Nachtarbeiten führt die SBB darum nur aus, wenn der Arbeitsbereich den fahrenden Zügen oder der Fahrleitung zu nahekommt. Dann muss die SBB aus Sicherheitsgründen Gleise sperren und Fahrleitungsabschnitte ausschalten. In der verkehrs- und passagierärmeren Nachtzeit haben diese Massnahmen deutlich geringere Auswirkungen auf die Reisenden.
Deshalb sind auch für das Projekt Zugfolgezeitverkürzung Pratteln Nachtarbeiten nötig. 2021 führte die SBB vom 16. August bis 25. Oktober 2021 teilweise Nachtarbeiten aus. 2022 sind folgende Nachtarbeiten für das Projekt geplant:
Datum | Zeit | Art der Arbeiten |
---|---|---|
Sa, 22.01., auf So, 23.01.2022 | 23.00 bis 05.00 Uhr | Werkprüfung Signale, draussen und im Stellwerk |
So, 23.01., auf Mo, 24.01.2022 | 23.00 bis 05.00 Uhr | Werkprüfung Signale, draussen und im Stellwerk |
Sa, 29.01., auf So, 30.01.2022 | 23.00 bis 05.00 Uhr | Werkprüfung Signale, draussen und im Stellwerk |
So, 30.01., auf Mo, 31.01.2022 | 23.00 bis 05.00 Uhr | Werkprüfung Signale, draussen und im Stellwerk |
Sa, 05.02., auf So, 06.02.2022 | 23.00 bis 05.00 Uhr | Werkprüfung Signale, draussen und im Stellwerk |
So, 06.02., auf Mo, 07.02.2022 | 23.00 bis 05.00 Uhr | Werkprüfung Signale, draussen und im Stellwerk |
So, 20.02., auf Mo, 21.02.2022 | 23.00 bis 05.00 Uhr | Inbetriebnahme neue Signale inkl. Anpassungen an bestehenden Signalen |
So, 20.03., auf Mo, 21.03.2022 | 22.30 bis 05.30 Uhr | Rückbau alte Signale und Signalfundamente |
Mo, 21.03., auf Di, 22.03.2022 | 22.30 bis 05.30 Uhr | Rückbau alte Signale und Signalfundamente |
Di, 22.03., auf Mi, 23.03.2022 | 01.20 bis 04.30 Uhr | Rückbau alte Signale und Signalfundamente |
Mi, 23.03., auf Do, 24.03.2022 | 22.30 bis 05.30 Uhr | Rückbau alte Signale und Signalfundamente |
Weitere Nachtarbeiten sind für dieses Projekt sodann nicht mehr geplant.
Auf folgender Webseite finden Sie Anwohnerschreiben und Lärminserate aller aktuell laufenden Bauarbeiten der SBB: sbb.ch/bauarbeitenDie Arbeiten für dieses Projekt haben keine Auswirkungen auf den Strassen- und Fussverkehr. Auch beim Personenverkehr der Bahn sind dank Nachtarbeiten keine Fahrplanänderungen nötig.
Zwischen Basel und Olten sind in dieser Zeit jedoch weitere Ausbau- und Instandhaltungsprojekte in Umsetzung, wie die Entflechtung Basel–Muttenz oder der Vierspurausbau Liestal. Diese und weitere Projekte haben teilweise Auswirkungen auf den Fahrplan. Grössere Fahrplaneinschränkungen gibt die SBB jeweils vorgängig bekannt und passt den Online-Fahrplan an.
Auf folgender Webseite finden Sie eine Zusammenstellung der in nächster Zeit anstehenden grösseren Fahrplananpassungen: sbb.ch/fahrplananpassungen Link öffnet in neuem Fenster.Ursprünglich war im Ausbauschritt 2025 eine Entflechtung beziehungsweise eine 700 Meter lange zweispurige Zugsunterführung westlich des Bahnhofs inklusive einem Ausbau der Gleis- und Perronanlagen vorgesehen. Diese wäre zudem auch eine der Voraussetzungen für den S-Bahn-Viertelstundentakt ins Fricktal. Da die geplanten Fahrplanangebote bis und mit Ausbauschritt 2035 jedoch auch ohne die Entflechtung gefahren werden können, hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) im Dezember 2019 entschieden, vorderhand auf das Bauwerk zu verzichten.
Weitere Informationen zum Verzichtentscheid des BAV finden Sie im Standbericht 2019 der Eisenbahn-Ausbauprogramme auf den Seiten 61, 67 und 75 Link öffnet in neuem Fenster.Ab Dezember 2025 verkehren die S-Bahn-Züge zwischen Basel und Liestal im Viertelstundentakt. Dies ist das gemeinsame Ziel von Bund, Kantonen und SBB. Um die dafür nötigen Kapazitäten zu schaffen, investiert der Bund rund eine Milliarde Franken in die Bahnanlagen zwischen Basel und Liestal. Neben der Zugfolgezeitverkürzung sind dies weitere Ausbauprojekte in Basel, Muttenz und Liestal.
Eine Übersicht, welche Projekte dies sind, finden Sie unter sbb.ch/ausbauten-baselDie SBB führt diese Projekte im Auftrag des Bundes als Bauherrin aus. Bund und Kantone bestellen und finanzieren sodann gemeinsam die zusätzlichen S-Bahn-Verbindungen.
Die Investitionen in die Bahnanlagen sind zum Grossteil im Ausbauschritt 2025 enthalten. Dieser war Teil der Vorlage «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI), welche die Schweizer Stimmbevölkerung im Februar 2014 angenommen hat. Die Ausbauten ermöglichen nicht nur den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Liestal, sondern legen auch den Grundstein für weitere Angebotsausbauten im Personen- und Güterverkehr.
Weitere Informationen zum Ausbauschritt 2025 finden Sie auf der Webseite des Bundesamtes für Verkehr hier
Link öffnet in neuem Fenster.Weitere Informationen zum Bestellverfahren im Regionalverkehr finden Sie auf der Webseite des Bundesamtes für Verkehr hierLink öffnet in neuem Fenster.
Projektleitung.
SBB AG
Infrastruktur Ausbau- und Erneuerungsprojekte
Bernhard Nyffenegger, Projektleiter
Bahnhofstrasse 12, 4600 Olten
E-Mail: bernhard.nyffenegger@sbb.chLink öffnet in neuem Fenster.
Webseite: sbb.ch/zfz-pratteln
Sonstige Bauarbeiten:
Auf folgender Webseite finden Sie Anwohnerschreiben und Inserate aller aktuell laufenden Bauarbeiten der SBB: sbb.ch/bauarbeiten
Sonstige Themen:
Auf folgender Webseite finden Sie weitere Kontakte für Fragen zu anderen SBB Themen: sbb.ch/kundendienstLink öffnet in neuem Fenster.
Für Medienschaffende:
Bitte wenden Sie sich an unsere Medienstelle.
E-Mail: press@sbb.chLink öffnet in neuem Fenster.
Webseite: sbb.ch/medien
Jobs und Karriere:
Auf folgender Webseite finden Sie Angaben zu Jobs und Karriere im Ingenieurwesen und der Planung der SBB: sbb.ch/engineering