ETCS Level 2.

ETCS Level 2 ist ein funkbasiertes Zugsicherungssystem. Die Fahrerlaubnis wird via Führerstandsignalisierung angezeigt. Bis auf einige Merktafeln wird auf die konventionelle Aussensignalisierung verzichtet.

Die Gleisfreimeldung und damit die Zugvollständigkeitsüberwachung sind weiterhin streckenseitig vorhanden. Alle Züge melden automatisch in regelmässigen Abständen ihre genaue Position und Fahrrichtung an die Streckenzentrale «Radio Block Centre» (RBC) über das Funknetz GSM-R. Die Bewegungen der Züge werden von der Streckenzentrale überwacht. Die Fahrerlaubnis wird von der Streckenzentrale dem Fahrzeug laufend via GSM-R geschickt.

Die Eurobalisen werden als passive Ortungsbalisen (elektronische Kilometersteine) eingesetzt. Zwischen zwei Ortungsbalisen ermittelt der Zug seine Position über Sensoren (Achsgeber, Beschleunigungsmesser und Radar). Die Ortungsbalisen dienen dabei als Referenzpunkte zur Korrektur von Wegmessfehlern. Der Fahrzeugrechner überwacht kontinuierlich die übermittelten Daten und die höchstzulässige Geschwindigkeit.

In der Schweiz wird bei ETCS Level 2 zwischen konventionellem Geschwindigkeitsbereich (KGB) und erweitertem Geschwindigkeitsbereich (EGB) unterschieden. Die Bereiche unterscheiden sich darin, dass der KGB Geschwindigkeiten bis 160 km/h und der EGB Geschwindigkeiten grösser 160 km/h bis 250 km/h umfasst.

Das Zugssicherungssystem ETCS Level 2 im EGB wird auf der Bahn-2000-Strecke Mattstetten–Rothrist, im Lötschberg-Basistunnel, sowie im Gotthard- und im Ceneri-Basistunnel eingesetzt. ETCS Level 2 im KGB wird beispielsweise auf den Strecken Brunnen–Altdorf, Biasca–Castione, Lausanne–Villeneuve oder Sion–Sierre angewendet.

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