Zug–Arth-Goldau: Kürzere Streckensperre am Zugersee.

Die über hundert Jahre alte Bahninfrastruktur am Ostufer des Zugersees muss erneuert werden: Trassee, Tunnel, Brücken und Unterführungen werden saniert und erweitert. Gleichzeitig wird bei Walchwil eine neue Doppelspur gebaut. Dank diesen baulichen Massnahmen kann die Kapazität im Fernverkehr auf der Nord-Süd-Achse erhöht werden ohne dass das Angebot im Regionalverkehr beeinträchtigt wird. Im Rahmen des Vorprojekts Zugersee Ost konnte die SBB die Arbeiten optimieren und Kosten senken. Dadurch muss die Bahnstrecke zwischen Zug Oberwil und Arth-Goldau 2017/2018 nur noch anderthalb statt zwei Jahre gesperrt werden.

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Die SBB plant nach der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels zwischen 2017 und 2018 am Ostufer des Zugersees Unterhalts- und Ausbauarbeiten. Nun hat das Vorprojekt Zugersee Ost ergeben, dass die Dauer der dafür notwendigen Streckensperre zwischen Zug Oberwil und Arth-Goldau auf eineinhalb Jahre gekürzt werden kann. Ursprünglich waren zwei Jahre eingeplant. Während der Streckensperre verkehren alle Züge zwischen Zug Oberwil und Arth-Goldau via Rotkreuz. Dank der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels verkürzt sich die Fahrzeit für Reisende von Zürich nach Bellinzona trotz Umleitung um rund 25 Minuten.

Umfangreicher Substanzerhalt

Die Tunnel auf dem Streckenabschnitt Zug–Arth-Goldau werden ebenfalls saniert und für den Betrieb mit Doppelstockzügen vorbereitet. ­Dazu sind bauliche Anpassungen an allen sieben, rund 115 Jahre alten, einspurigen Eisenbahntunnel nötig. Weitere geplante Arbeiten sind Sicherheitsmassnahmen gegen Naturgefahren: Schutzdämme, Fangnetze, Bachbettvergrösserungen. Mit all diesen Massnahmen wird der Bahnbetrieb für die nächsten 50 Jahre sichergestellt.

Doppelspurausbau Walchwil

Die Investitionskosten für den Substanzerhalt und den Bau der Doppelspur Walchwil belaufen sich auf rund 190 Millionen Franken. Davon entfallen rund 90 Millionen Franken auf die Doppelspur Walchwil. Das sind 10 Millionen Franken weniger als ursprünglich berechnet. Der Substanzerhalt wird über das ordentliche Budget für den Erhalt der Eisenbahninfrastruktur im Rahmen der Leistungsvereinbarung mit dem Bund finanziert. Die Finanzierung der Doppelspur erfolgt über das Programm Zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur des Bundes (ZEB).

Die SBB wird die weiteren Planungen eng mit den zuständigen Behörden abstimmen. Im Herbst 2013 wird die Bevölkerung der betroffenen Gemeinden an einer Informationsveranstaltung in Walchwil detailliert über die Projekte orientiert. Zurzeit erarbeitet die SBB das Auflageprojekt und wird dieses Ende Jahr dem Bundesamt für Verkehr überweisen. Es ist vorgesehen, dass die Pläne im 1. Quartal 2014 öffentlich aufgelegt werden.

Substanzerhalt auf dem SBB-Netz im Jahr 2013

Die SBB unterhält das meistbefahrene Bahnnetz der Welt. Im vergangenen Jahr verkehrten pro Hauptgleis und Tag durchschnittlich 97 Züge. Was so intensiv genutzt wird, muss auch gepflegt werden. 2013 investiert die SBB über eine Milliarde Franken in die Erneuerung des bestehenden Schienennetzes. Dazu kommen jährlich Unterhaltsarbeiten im Umfang von mehr als 500 Millionen Franken.