Lastmanagement – Smart Grid bei der SBB.
Der Taktfahrplan der SBB sorgt dafür, dass gleichzeitig viele Züge im Netz beschleunigen. Der Leistungsbedarf im Bahnstromnetz steigt in diesen Phasen stark an. An kalten Tagen müssen zusätzlich Zug- und Weichenheizungen versorgt werden.
Mit zunehmendem Verkehr und immer leistungsfähigeren Zügen nimmt der maximale Leistungsbedarf weiter zu. Kraftwerke und Frequenzumrichter kommen an ihre Leistungsgrenzen. Indem extreme Lastspitzen gezielt geschnitten werden, kann die SBB Investitionen in neue Anlagen reduzieren. Dazu werden Verbraucher für kurze Zeit abgeschaltet.
In einer ersten Etappe sind dies Zug- und Weichenheizungen. Der Energiebedarf wird zeitlich verschoben, ohne die Temperatur in den Wagen merklich zu beeinflussen. Die zweite Etappe befasst sich mit der Antriebsleistung (Traktion) der Lokomotiven und Triebzüge. Mit der Steuerung der Traktionsleistung sollen Lastspitzen geglättet werden. Zudem wird die Versorgungssicherheit beim Bahnstrom erhöht, wenn in kritischen Situationen Verbraucher gezielt abgeschaltet werden können.
Die SBB nutzt die Chancen der Digitalisierung damit auch im Energiebereich: Die Lastspitzen werden vollautomatisch und schnell geschnitten. «Smart Grid» in der Bahnstromwelt wird Realität. Die SBB optimiert als «Prosumer» (Producer and Consumer) das Zusammenspiel von Produktion und Verbrauch und leistet damit einen Beitrag zur Energiestrategie des Bundes.
Mehr Informationen: Lastmanagement – Smart Grid bei der SBB (PDF, 447 KB)Link öffnet in neuem Fenster. (PDF, 447 KB)Dieses Dokument ist nicht barrierefrei.
Die SBB gewinnt den Watt d’Or 2022 in der Kategorie Energietechnologien.
Bei der Nutzung der Flexibilität des Stromverbrauchs um eine Zuglänge voraus - Eine intelligente Laststeuerung kappt die Stromverbrauchsspitzen im Taktfahrplan.
Mit Netzen kennen sich die Schweizerischen Bundesbahnen SBB aus. Erstens mit dem Bahnnetz, auf dem sie pro Tag über 800'000 Passagiere transportiert. Und zweitens mit dem Stromnetz: Die SBB gehörte zu den Pionierinnen der Elektrifizierung und betreibt seit über hundert Jahren eigene Kraftwerke und ein eigenes Stromnetz. Jetzt setzt sie digitale Technologien für einen weiteren Innovationsschritt ein. Statt immer mehr teure Stromproduktionsanlagen zu bauen, um den Verbrauch oder im Fachjargon die Last jederzeit abdecken zu können, nutzt sie eine selbst entwickelte Lastmanagement-Software. Bei Lastspitzen, die im Taktfahrplanbetrieb immer wieder auftreten, schaltet die Software Zugwagen- und Weichenheizungen für kurze Zeit ab. So flexibilisiert die SBB den Verbrauch und optimiert als «Prosumer» das Zusammenspiel mit der Stromproduktion.
Bis 2023 kann die SBB auf diese Weise 70 Megawatt flexibel steuern. Sie übernimmt damit eine Vorbildrolle auch für das allgemeine Stromnetz der Schweiz.
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