Bereits seit dem Jahr 2014 sind die 508 Wagen der EW-4-Flotte mit einem Schlummerbetrieb ausgerüstet. Die Software des Fahrzeugs beobachtet dauernd, ob das Fahrzeug fährt und das Licht ein- oder ausgeschaltet ist. Wenn während mehr als 5 Minuten das Licht ausgeschaltet ist und das Fahrzeug steht, aktiviert die Software den Schlummerbetrieb. Die Heizung wird nur noch für den Frostschutz benötigt.

Am nächsten Morgen schaltet das Lokpersonal oder die Rangiermitarbeitenden das Licht ein – die Heizung wird wieder aktiviert und die Kund:innen können in ein angenehm geheiztes Fahrzeug einsteigen.

Erbrachte Energieeffizienz.

Mit dieser Funktion spart die SBB pro Jahr rund 10 Gigawattstunden Strom. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 2500 Haushalten.

Beim Fahrzeug HVZ-Dosto (Hauptverkehrszeit-Doppelstockzug) der Zürcher S-Bahn wurde 2015 der Schlummerbetrieb erweitert: Dank einer zusätzlichen Programmierung in der Zentrale und auf den Fahrzeugen sind die Wagenheizungen der meisten SBB Zügen an den Tagesfahrplan gekoppelt. Dadurch wird jedes Fahrzeug zeitgerecht für den nächsten Einsatzes autonom aufgeheizt. So wird der Schlummerbetrieb noch genauer und damit energieeffizienter gesteuert.

Erbrachte Energieeffizienz.

Mit dieser fahrplanbasierten Bereitstellzeit spart die SBB auf den 113 Fahrzeugen vom HVZ-Dosto rund fünf Gigawattstunden Strom ein. Das entspricht dem Strombedarf von 1200 Haushalten pro Jahr. Über alle Fahrzeuge gesehen spart die SBB jährlich insgesamt zwölf Gigawattstunden – und dies ohne Komforteinbussen für die Kund:innen.

In den Intercity-Neigezügen (ICN) wird seit 2017 die Lüftung besonders energieschonend gesteuert. Sensoren im Zuginnern erfassen die Luftqualität und die Software des Zugs steuert aufgrund dieser Werte die Klappen für die Aussenluft: Wenn viele Kund:innen im Zug sitzen, wird mehr frische Luft ins Fahrzeug gelassen und der gewohnte Komfort erbracht. 

In den Nebenverkehrszeiten sitzen weniger Personen im Zug. Dann sind die Luftklappen stärker geschlossen und es wird weniger frischer Luft ins Fahrzeug gebracht. Damit reduziert sich auch der Aufwand für das Aufheizen oder Abkühlen der Aussenluft.

Erbrachte Energieeffizienz.

Insgesamt spart die SBB mit dieser Massnahme auf den 44 ICN-Zügen rund 2,5 Gigawattstunden – das entspricht dem Stromverbrauch von gut 600 Haushalten pro Jahr.

Auch Züge mit Schlummerbetrieb benötigen in der Abstellung Strom – für den Transformator, die Stromversorgung und die Leittechnik. Deshalb verfügen moderne Züge wie der Interregio-Doppelstockzug (IR-Dosto) seit 2024 zusätzlich über einen Tiefschlafmodus: die «energieoptimierte Abstellung».

Die Züge sind während einer längeren Abstelldauer komplett abgeschaltet. Einzig ein Modem zur Kommunikation und einige Sensoren sind noch aktiv. Vor einem Einsatz wird der Zug durch ein Signal geweckt und mit einem zentralen System verbunden. Nach einer entsprechenden Prüfung wird der Zug rechtzeitig eingeschaltet und beginnt mit dem Vorheizen, damit alle Systeme bereit sind, wenn die ersten Kund:innen einsteigen.

Erbrachte Energieeffizienz.

Mit der energieoptimierten Abstellung auf dem IR-Dosto spart die SBB jährlich 6 Gigawattstunden an Strom. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von 1500 Haushalten.