Einen wesentlichen Beitrag zum Energiesparprogramm leistet die Adaptive Lenkung (ADL), auch Grüne Welle der Bahn genannt. Das System liefert Fahrempfehlungen an das Lokpersonal, damit ungeplante Stopps vor Haltesignalen vermieden werden können. Die Züge fahren flüssiger, energieeffizienter und materialschonender.

Dank ADL spart die SBB pro Jahr rund 70 Gigawattstunden Bahnstrom. ADL ist eine innovative Eigenentwicklung der SBB und hat im Jahr 2016 die prestigeträchtige Auszeichnung „Watt d’Or“ des Bundesamtes für Energie gewonnen

Praktisch alle Züge der SBB verfügen heute über einen Schlummerbetrieb: Wenn keine Fahrgäste im Fahrzeug sind, darf der Zug schlummern und die Heizung ist abgeschaltet. Dank einer zusätzlichen Programmierung in der Zentrale und auf den Fahrzeugen sind die Wagenheizungen von den meisten SBB-Zügen an den Tagesfahrplan gekoppelt. Dadurch weiss jedes Fahrzeug, wann sein nächster Einsatz ist und heizt zur gewünschten Zeit autonom auf. So kann der Schlummerbetrieb noch genauer und damit energieeffizienter gesteuert werden.

Die SBB spart so jährlich zwölf Gigawattstunden ein, ohne Komforteinbussen für die Kundinnen und Kunden.

Ein Grossteil des Bahnstroms stammt aus den eigenen Wasserkraftwerken. Auch hier setzt die SBB den Hebel an, um bereits bei der Stromproduktion noch energieeffizienter zu sein. Ein Beispiel ist das Kraftwerk Amsteg. Dieses ist mit drei sechsdüsigen Pelton-Turbinen ausgerüstet, die das Wasser aus den Druckleitungen durch die Düsen auf das Turbinenrad lenken und so Strom erzeugen.

Je nach geforderter Leistung können statt alle sechs Düsen auch nur zwei oder vier geöffnet sein. Auf diese Weise erhöht sich der Wirkungsgrad, da mit weniger Wasser die gleiche Leistung erzeugt werden kann.

Energieeffiziente Neu- und Umbauten sind gut, eine Reduktion der benötigten Nutzfläche ist besser. Die SBB fördert flexible Arbeitsformen für orts- und zeitunabhängige Aufgaben. Der mobile Arbeitsplatz ist bereits für über 9000 Mitarbeitende Realität; damit trägt die SBB zur Entlastung der Hauptverkehrszeit bei und schafft mehr freie Plätze für die Kundinnen und Kunden. Gleichzeitig können durch flexible Arbeitsformen wie «Work Smart» und «Desk Sharing» Standorte aufgelöst und angemietete Gebäude abgegeben werden. Durch die Zentralisierung von Arbeitsplätzen in den neuen, energieeffizienten Räumen im Bern Wankdorf, im Aarepark in Olten und im WestLink in Zürich-Altstetten spart die SBB jährlich 4 Gigawattstunden Energie.