Die Sicherungs- und Betriebslenkungsanlagen (Stellwerke) haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und müssen ersetzt werden.

Zudem sind nicht alle Bahnhöfe für Personen mit eingeschränkter Mobilität, mit Kinderwagen und Rollkoffern zugänglich.

Das Projekt Modernisierung der Broye-Linien ist zweiteilig:

• Erneuerung der Stellwerke: Netzweite Automatisierung (ATR)
• BehiG-Anpassung der Bahnhöfe

Mit diesen Bauvorhaben soll das Angebot stabilisiert und der Zugang zur Bahn barrierefrei ausgestaltet werden.

Zudem soll die Sicherheit in und um die Bahnhöfe verbessert werden. Mit diesem Modernisierungsprojekt werden die Infrastrukturen robuster und der bestehende Fahrplan stabiler gemacht.

Dank der erneuerten Stellwerke, die diese 90 Kilometer langen Strecken steuern, lassen sich die Sperrzeiten bei den Bahnübergängen optimieren.

Diese Bauarbeiten sind eine Voraussetzung für alle künftigen Ausbauten in der Broye-Region.

Das Projekt Modernisierung der Broye-Linien umfasst die Erneuerung der 90 Kilometer Bahnstrecken und den Umbau von zwölf Bahnhöfen. Damit soll der Fahrplan stabiler, die Bahnsicherheit grösser und der Reisekomfort verbessert werden:

• Modernisierung der Fahrbahn.
• Automatisierte Betriebslenkung ab Lausanne als Ersatz für die manuell zu stellenden Weichen, die teils aus den 1960er- und 1970er-Jahren stammen; es werden 17 veraltete Stellwerke ersetzt und 8 neue Dienstgebäude errichtet.
• Anpassung von 12 Bahnhöfen an das BehiG für einen barrierefreien Bahnzugang für alle.
• Anpassung von 63 Bahnübergängen.
• Zahlreiche damit verbundene Projekte, beispielsweise Erneuerung vieler Bauwerke (Arbogne-Brücke, Bachdurchlässe, Mauern, Stützbankette usw.).

Bessere Betriebslenkung, stabilerer Fahrplan und robusteres Netz.

Der Verkehr auf den Broye-Linien wird zurzeit von 17 veralteten Stellwerken örtlich gelenkt. Um den Verkehr flüssiger zu machen und die Passagiersicherheit zu gewährleisten, werden die Strecken automatisiert. Neu sollen sie von der Betriebszentrale West in Lausanne aus ferngesteuert werden, die sich um den gesamten Bahnverkehr in der westlichen Schweiz kümmert. Diese Automatisierung erfordert die Erneuerung der Sicherungsanlagen auf den Strecken: Kabel, Signale, Weichenantriebe, Bahnübergänge usw.

Für diese neuen Anlagen werden in Châtillens, Moudon, Granges-Marnand, Estavayer, Payerne, Grolley, Avenches und Murten acht Dienstgebäude gebaut. Diese nehmen die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände für die Streckenüberwachung auf.

Barrierefreier Bahnzugang für alle.

Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) verlangt barrierefreie Perron- und Bahnzugänge. Deshalb passt die SBB Bahnhöfe, Infrastruktur, Rollmaterial und Kundeninformation laufend an.

Das Projekt Modernisierung der Broye-Linien sieht die BehiG-Anpassung folgender Bahnhöfe und Haltestellen vor:

• Palézieux-Village
• Châtillens
• Estavayer-le-Lac
• Henniez
• Moudon
• Granges-Marnand
• Corcelles-Nord
• Domdidier
• Yverdon-Champ Pittet
• Faoug
• Muntelier-Löwenberg
• Avenches

Bei verschiedenen Gesprächen mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) wurde vereinbart, dass in den nächsten Jahren weitere Anpassungen, neben den ursprünglich geplanten, für die Vereinfachung des Bahnzugangs für Personen mit eingeschränkter Mobilität vorgenommen werden, beispielsweise bei den sekundären Bahnhofzugängen.

Die Berücksichtigung dieser Massnahmen hat zusätzliche Ressourcen und Abklärungen erfordert, was sich auf die Projekttermine ausgewirkt hat. Daher werden gewisse Bahnhöfe erst nach 2023 angepasst.

Die SBB garantiert einstweilen, dass alle Bahnhöfe ab dem 1. Januar 2024 BehiG-gerecht sind, und behält dazu, bis die Bahnhöfe fertig umgebaut sind, alternative Massnahmen bei. Diese Alternativen werden zurzeit ausgearbeitet und müssen vom BAV noch genehmigt werden.

Damit der Bahnbetrieb nicht während der gesamten Bauzeit unterbrochen werden muss, wurde das Projekt in drei Lose aufgeteilt, die einen selbständigen Betrieb der betroffenen Streckenabschnitte ermöglichen.

• Los 1: Palézieux–Payerne (ohne Payerne)
• Los 2: Payerne–Kerzers (ohne Payerne)
• Los 3: Cheyres–Payerne–Givisiez

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf über 250 Millionen Franken.

Die Finanzierung wird durch die SBB Leistungsvereinbarung sichergestellt.

Die Modernisierung der Broye-Linien hat 2023 begonnen. Im Sommer 2024 wurden die vier Bahnhöfe Châtillens, Palézieux-Village, Henniez und Granges-Marnand barrierefrei aufgerüstet. In Moudon werden die Arbeiten bis 2025 fortgeführt.

Auf dem Gleisabschnitt Palézieux‒Payerne werden ab Juni 2025 dank Bauarbeiten auf 40 Kilometern Fahrbahn die zugverkehrsleitenden Anlagen mit der Betriebszentrale in Renens verbunden.

Ende 2024 wird der Erhalt der Baubewilligung den Beginn der Arbeiten zwischen Payerne und Kerzers im Januar 2025 ermöglichen. Auf diesem Abschnitt werden die Bahnhöfe Corcelles-Nord, Domdidier, Avenches, Faoug und Muntelier-Löwenberg für Personen mit eingeschränkter Mobilität angepasst (BehiG). 

Die Sicherungsanlagen, die den Zugverkehr steuern, werden ebenfalls ersetzt, damit sie an die Westschweizer Betriebszentrale angeschlossen werden können.

Die geplanten Bauarbeiten erfordern zu gewissen Zeiten auf einigen Streckenabschnitten eine Totalsperre des Bahnverkehrs. Es verkehren Bahnersatzbusse.

Während dieser Unterbrechungen und um die Auswirkungen für die Kunden zu verringern, werden damit verbundene Projekte durchgeführt und die Bahnanlagen gewartet. Bei der Planung der Unterbrechungen werden die wirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Bedürfnisse der Region berücksichtigt.

Die SBB empfiehlt, vor jeder Reise den Online-Fahrplan auf sbb.chLink öffnet in neuem Fenster. zu konsultieren. Mehr Informationen in den SBB Reisezentren und beim SBB Contact Center (0848 44 66 88, CHF 0.08/Min.).

SBB AG
Infrastruktur Projekte
1020 Renens

Julien Richard, Projektleiter Netzweite Automatisierung (ATR)
Christian Müller, Projektleiter BehiG-Anpassung Bahnhöfe
modernisationbroye@sbb.chLink öffnet in neuem Fenster.

Medienkontakt:
press@sbb.chLink öffnet in neuem Fenster.