Das Projekt des künftigen Ritom-Kraftwerks ist das Ergebnis der Grundsatzvereinbarung zwischen den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), dem Kanton und dem Tessiner Elektrizitätsunternehmen AET aus dem Jahr 2010.
Die Gründung der Ritom SA erfolgt durch die drei Vertragspartner. An der Kraftwerks-Gesellschaft mit Sitz in Quinto beteiligen sich die SBB mit 75% und der Kanton Tessin, vertreten durch den kantonseigenen Energieproduzenten und –verteiler AET, zu 25%. Die neue Gesellschaft hat das Ziel, ein neues gemeinsames Kraftwerk zu realisieren.
Der Konzessionsantrag wurde durch die SBB, für die Nutzung der Tessiner Gewässer um weitere 80 Jahre, am 21. Dezember 2012 beim Kanton Tessin zugunsten der zu gründenden Ritom SA eingereicht. Der Grossrat Tessin hat die Konzession im Jahr 2015 genehmigt.
Die bestehenden Produktionsanlagen des Wasserkraftwerkes Ritom, welche 1917 durch die SBB gebaut wurden und mit dem Wasser des gleichnamigen Stausee gespiesen werden, werden ersetzt. Das Wasser gelangt über einen Umleitstollen von 1030 Metern Länge bis zum Wasserschloss, wo es in die Druckleitungen fliesst.
Das Projekt sieht zwei Turbinen vor. Eine Turbine ist mit einem 16,7 Hz-Generator für die Versorgung der Bahn ausgerüstet, die andere mit einem 50 Hz-Generator für die Versorgung des kantonalen Wassernetzes.
Ausserdem sind vorgesehen:
- Eine Pumpe, damit die Kapazitäten der Becken in Piotta und Airolo besser ausgeschöpft werden können.
- Ein Frequenzumrichter, der den Austausch zwischen dem 16,7 Hz-Netz der SBB und dem 50 Hz-Netz der AET und eine flexiblere Produktion ermöglicht.
- Ein Demodulationsbecken von 100 000 m3, das das Wasser von Ritom und Stalvedro fasst, um die minimalen und maximalen Restwassermengen zu gewährleisten.