Täglich benutzen 25 000 Reisende den Bahnhof Lenzburg. Aufgrund der Entwicklungen rund um den Bahnhof rechnet die SBB mit einer Zunahme der Ein- und Aussteigenden bis 2040 auf 40 000 Reisende.
Deshalb baut die SBB im Auftrag des Bundes den Bahnhof Lenzburg zwischen voraussichtlich 2023 und 2030 umfangreich aus.
Nicht alle Bereiche im Bahnhof Lenzburg entsprechen den heutigen Anforderungen an hindernisfreien Zugängen zum Zug. Ein barrierefreier Bahnzugang, breitere Perrons, mehr Komfort und zwei neue Personenunterführungen: Das sind die Ziele der Ausbauten im Bahnhof Lenzburg. Die SBB will diese im Auftrag des Bundes von 2023 bis 2030 ausführen.
Am Bahnhof Lenzburg sind die Mittelperrons an den Gleisen 2/3 und 4/5 noch nicht erhöht. Dies verunmöglicht einen barrierefreien Zugang zu den Zügen, wie ihn das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) vorgibt. Zudem stossen die Kapazität und Leistungsfähigkeit der Publikumsanlagen an ihre Grenzen und genügen den mittel- und längerfristigen Angebotsentwicklungen nicht.
Die SBB baut den Bahnhof Lenzburg zwischen voraussichtlich 2023 und 2030 umfangreich aus:
Sämtliche Perrons werden komplett neu gebaut, sie werden höher, breiter und länger. Dafür werden die Gleise neu verlegt und leicht verschoben. Künftig beträgt die Perronlänge überall 320 Meter, ausser das Perron 7 mit 280 Meter.
Die bestehende 4 Meter breite Personenunterführung «Ost» wird abgebrochen und durch eine neue 11 Meter breite Unterführung ersetzt. Im Westen entsteht eine neue, 7 Meter breite Personenunterführungen «West». Damit verfügt der Bahnhof nach Abschluss der Bauarbeiten über zwei Personenunterführungen.
Das heutige Bahnhofsgebäude wird abgebrochen und neu gebaut. Darin finden das SBB Bahnreisezentrum sowie ein Angebot an Retail- und Gastroflächen Platz.
Das aktuelle Stellwerk ist am Ende der Lebensdauer und wird vollumfänglich ersetzt, ebenso die dazugehörenden Sicherungsanlagen.
Dadurch gibt es am Bahnhof Lenzburg mehr Platz und mehr Aufenthaltsqualität für die Reisenden.
Mittelperrons und Unterführungen «Ost» und «West».
Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) besagt, dass bis Ende 2023 Bahnhöfe so ausgebaut werden müssen, dass Reisende mit eingeschränkter Mobilität ohne Hindernisse zu den Zügen gelangen können und möglichst selbstständig mit dem öffentlichen Verkehr reisen können.
Im Auftrag des Bundes erhöht die SBB die Mittelperrons am Gleis 1 bis 4 gemäss dieser Vorgaben. Dank dieser Erhöhung können Reisende stufenlos in die Niederflurzüge einsteigen. Barrierefreies Ein- und Aussteigen ist auch für Passagiere mit Gepäck oder Kinderwagen bequem und beschleunigt den Ein- und Ausstieg. Dies trägt wiederum zur Pünktlichkeit der Züge bei.
Die Perronerhöhung hat zahlreiche weitere bauliche Massnahmen zur Folge. Bei den Perrons muss die SBB unter anderem Treppenzugänge von den neuen Personenunterführungen an die neue Perronhöhe anpassen, die Perrondächer angleichen und die Perronmöblierung, wie Sitzbänke oder Ticketentwerter, erneuern. Die Mittelperrons werden nicht nur erhöht, sondern gleichzeitig auf die prognostizierten Kundenflüsse verbreitert. Ziel ist, dass diese so auch künftig, bei mehr Reisenden genügend Platz für alle bietet. Dafür sind umfangreiche Änderungen an den Gleisanlagen notwendig.
Für Reisende im Regionalverkehr in Richtung Nationalbahn, Freiamt und Seetal wird ein neues Perron mit den Gleisen 6 bis 8 realisiert, welches ebenfalls an die neuen Personenunterführungen angeschlossen wird. Die Seetalbahn fährt zukünftig direkt bis in den Bahnhof Lenzburg.
Investitionen für den Güterverkehr.
Um die Kapazität des Güterverkehrs zu erhöhen und die Anbindung der Grossverteiler in Suhr und Hunzenschwil zu verbessern, wird der Bahnhof Lenzburg um ein Gleis 5 erweitert. Durch neue Weichenverbindungen werden die Güterzüge direkt in die Ost-West-Achse ein- und ausgefädelt.
Der Bahnhof Lenzburg entspricht noch nicht den Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes. Der Bahnhof muss entsprechend angepasst werden.
Mit dem Ausbau der Perronanlagen und der Unterführungen entspricht die SBB der stetig wachsenden Zahl der Reisenden. Je schneller und komfortabler die Reisenden zu den Zügen gelangen, desto pünktlicher können die Züge losfahren. Der Bahnhof Lenzburg sichert sich damit die Rolle einer kundenfreundlichen und leistungsstarken öV-Drehscheibe.
Perronausbau und Personenunterführungen «Ost» und «West».
Die Kosten betragen rund 232,3 Millionen Franken und werden grösstenteils hauptsächlich den Ausbauschritte 2035 des Bundes finanziert.