Naturgefahren und Klimawandel.

Mit einer transparenten, modernen und vorausschauenden Naturgefahrenprävention schützt sich die SBB vor Naturgefahren und den Folgen des Klimawandels. Sie bewirtschaftet wertvolle Schutzwälder und -bauten und setzt auf die Lageeinschätzungen von kompetenten Mitarbeitenden.

Ein funktionierendes Bahnsystem mit einer resilienten Infrastruktur stellt landesweit den Transport von Menschen und Gütern auf der Schiene sicher, was für eine funktionierende Volkswirtschaft überlebenswichtig ist. 

Doch die Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel wachsen. Als wesentliche Wirkungen des Klimawandels zu erwarten sind erhebliche Veränderungen im Wasserhaushalt mit Auswirkungen auf Hochwasser sowie Hang- und Böschungsstabilität. Durch die erhöhte Tendenz zu Starkregen können Rutschungen, Hangmuren und Murgänge nicht nur in erhöhtem Ausmass und häufiger, sondern auch an neuen Orten auftreten. Es kommt in Zukunft im Winter zu mehr Nass- und Gleitschneelawinen. Im Sommerhalbjahr ist überall in der Schweiz mit erhöhter Waldbrandgefahr zu rechnen. 

Um gegen die Folgen des Klimawandels gewappnet zu sein, setzt die SBB auf Forschung und Innovation. Sie bilden die Basis für ein vorausschauendes Anlagen- und Naturgefahrenmanagement. Mithilfe modernster Technologien wie z.B. dem Georadar oder Satellitendaten detektieren Fachleute der SBB an besonders exponierten Stellen Geländeveränderungen oder Felsverschiebungen. Zu erwartende Veränderungen aufgrund des Klimawandels werden kritisch analysiert und in die risikobasierte Planung eingebunden. 

Die SBB setzt im Durchschnitt jährlich 10 bis 15 Millionen Franken für den Schutz von Naturgefahren ein, was einerseits Investitionen und anderseits die Pflege und der Unterhalt der Schutzmassnahmen umfasst. 

Schutzwald als Schutzschild.

Die SBB ist auf ca. 1100 km diversen Naturgefahrenprozessen ausgesetzt. Auf einer Gesamtlänge von rund 340 km schützen rund 8700 ha Wälder das Bahnnetz vor Lawinen, Steinschlag und weiteren Naturgefahren. Die vermehrten Hitze- und Trockenperioden und die damit verbundene erhöhte Waldbrandgefahr erfordern Anpassungen in der Bewirtschaftung der Schutzwälder. Denn nur ein gesunder und artenreicher Wald bietet hinreichend Schutz gegen Naturgefahren.  

Zusätzlich schützen rund 5400 Schutzbauten sowie organisatorische Massnahmen wie die Überwachung mit Alarmsystemen, Naturgefahrenalarmanlagen oder der Lawinendienst die Bahnreisenden vor Naturgefahren. Dazu gehören Schutzdämme, Steinschlagschutznetze, Felssicherungen aber auch Lawinenverbauungen, Geschiebesammler oder Bachverbauungen. 

Geolog:innen, Forstingenieur:innen, Natur- und Umweltwissenschafter:innen, Biolog:innen sowie andere Naturgefahrenspezialist:innen und Spezialisten, die vor Ort Lageeinschätzungen vornehmen und die Schutzanlagen unterhalten, sorgen somit für einen sicheren Bahnbetrieb.