Der Gotthard-Basistunnel (GBT) ist ein äusserst komplexes System. Er umfasst verschiedene Komponenten und ist mit seinen 57 Kilometern der längste Bahntunnel der Welt. Sein Bau dauerte 17 Jahre. Täglich können bis zu 260 Güterzüge und 72 Personenzüge durch den GBT fahren.
Um den Betrieb sicherzustellen, sind ständige Arbeiten erforderlich. So wurden von der Tunneleröffnung an regelmässige Erhaltungsintervalle geplant: An jedem Wochenende bleibt eine Röhre für zwei Nächte gesperrt (Samstag/Sonntag und Sonntag/Montag), jeweils acht Stunden lang. In diesen achtstündigen Zeitfenstern fahren die Erhaltungsteams mit Spezialfahrzeugen in den Tunnel, wo sie Wartungs- und Reinigungsarbeiten durchführen, zum Beispiel an Entwässerungsanlagen, elektromechanischen Einrichtungen und an der Bahntechnik (Fahrbahn, Fahrleitung, Sicherungsanlagen usw.). Ausserdem können zur Behebung von Störungen sogenannte Jokerintervalle genutzt werden: Dabei wird ein Drittel einer Röhre in den Nächten zwischen Montag und Freitag gesperrt.
Für bestimmte Arbeiten sind diese achtstündigen Intervalle jedoch nicht ausreichend, insbesondere wenn Anlagen am Ende ihrer Lebensdauer erneuert werden müssen. Daher wurden zwei Zeiträume pro Jahr festgelegt – Januar und August –, in denen ein Teil des Tunnels mehrere Tage lang durchgehend (rund um die Uhr) gesperrt bleiben kann, ohne dass es zu grossen Auswirkungen im Güter- und im Personenverkehr kommt. In diesen Langintervallen gilt ein verändertes Betriebskonzept: Je nach Zeitpunkt wird der Eisenbahnverkehr über die Gotthard-Panoramastrecke umgeleitet (Personenverkehr) oder auf andere Strecken verlegt (Güterverkehr), was zu längeren Fahrzeiten führt.