Historisch bedingt gibt es in Europa eine Vielzahl unterschiedlicher nationaler Zugsicherungssysteme. Damit ein Zug von Rotterdam nach Genua verkehren kann, muss er aktuell noch über mehrere unterschiedliche Zugsicherungssysteme verfügen. Um den Wettbewerbsvorteil der Bahn zu stärken, wurde ETCS (European Train Control System) als europäischer Standard zur technischen Harmonisierung und zur Förderung des Schienenverkehrs in Europa entwickelt.
In Zukunft soll die Vielzahl der in den europäischen Ländern eingesetzten Zugsicherungssysteme durch eine sowohl technisch als auch betrieblich vereinheitlichte Lösung ersetzt werden, um eine dichte, schnelle und grenzüberschreitende Zugführung in ganz Europa zu ermöglichen.
Mit dem 2018 abgeschlossenen Rollout von ETCS Level 1 erfüllt die Schweiz als erstes Land in Europa die Anforderungen an die europäische Interoperabilität vollumfänglich.
Durch den netzweiten Einsatz von ETCS Level 1 und Level 2 kann das gesamte Schweizer Normalspurnetz heute ohne zusätzliche nationale Zugsicherungssysteme befahren werden.