Parallel zur Entwicklung von BIM arbeiten wir mit ausgesuchten BIM Pilotprojekten jeglicher Grössenordnung.
Aktuell begleiten wir ca. 30 (Pilot)Projekte in der Anwendung mit BIM. Dabei haben wir eine aktive Community, welche sich regelmässig in Best Practices austauscht und mitsteuert.
Dies sind aktuelle Projekte über alle Anlagengattungen, wir nennen sie Anlagecluster, welche auf spezifische Fragestellungen (sogenannte Use Cases) basiert BIM einsetzen. Dazu gehören u.a. Projekte wie Fahrbahnerneuerungen, Tunnelbau, Erneuerung Publikumsanlagen, Hochbau und Bauprojekte im Bereich Energie.
Mit dem darauf beruhenden «Use Case Management» entwickeln wir die Anforderungen in sechs Disziplinen: Normen und Vorgaben, Mensch, Prozess und Richtlinien, Daten, Systeme und ESP und Recht.
Hier eine Auswahl von Pilotprojekten:
Im Rahmen eines künftigen Ausbaus der Bahninfrastruktur (Strategisches Entwicklungsprogramm Bahninfrastruktur Ausbauschritt 2035) evaluieren der Bund und die SBB den Bau des Brüttenertunnels. Mit dieser zusätzlichen Doppelspur kann der Kapazitätsengpass zwischen Zürich und Winterthur behoben werden und auf der Strecke können rund 900 Züge pro Tag verkehren.
Kernstück des Projektes ist der rund neun Kilometer lange Brüttenertunnel. Der Tunnel verläuft unterirdisch und in zwei Röhren mit je zehn Meter Durchmesser. Ein Tunnelportal liegt östlich von Bassersdorf, ein zweites bei Dietlikon. Die beiden Tunneläste werden zusammengeführt und kommen bei Tössmühle vor Winterthur wieder an die Oberfläche.
Die BIM Erprobung findet im Teilprojekt für den Brüttenertunnel-Abschnitt statt. Der Brüttenertunnel umfasst 2 x 8 km und 2 x 1 km Tunnel mit zwei unterirdischen Überwerfungsbauwerken. Im Jahr 2021 wurde mit Testbauteilen begonnen, die Projektierung mit BIM auch auf die Abschnitte Dietlikon und Bassersdorf zu erweitern. Ab dem Jahr 2022 ist eine Erweiterung auf die Abschnitte Winterthur und Wallisellen geplant. Für das Jahr 2024 ist zudem die Fertigstellung des BIM-Modells für die Phase Auflageprojekt im Projekt MehrSpur Zürich-Winterthur vorgesehen.
Das Etzelwerk ist ein wichtiger und nachhaltiger Träger der Bahnstromversorgung der Schweiz. Das Kraftwerk muss erneuert werden. Die Druckleitungen sowie drei Maschinengruppen mit verschiedenen Hilfssystemen müssen ersetzt werden. Sämtliche zu erneuernde Anlageteile werden mit BIM geplant.
Als Grundlage für die effiziente Planung wurde ein BEP (BIM Execution Plan, deutsch BAP: BIM Abwicklungsplan) erstellt. Im BEP werden die Grundsätze für die Zusammenarbeit zwischen Planer und Bauherr definiert. Die aktuellen Arbeiten im Rahmen des Bauprojekts beinhalten die Erstellung von Konzeptpapieren. Die eigentlichen Planungsarbeiten, bei welchen die BIM Modelle erstellt werden, beginnen im 4. Quartal 2021.
Im Rahmen des Bauprojekts werden auch die Systemdefinitionen erstellt. Darin werden die zu erneuernden Elemente detailliert beschrieben (Umfang, Schnittstellen etc.). Diese Definitionen werden anschliessend als Grundlagendokumente für die Ausschreibungen verwendet. Die Planungsarbeiten der SIA Phasen 32 und 33 dauern bis Ende 2022. Die Ausführung des Projekts ist von 2025 bis 2029 geplant.
Diese Fahrbahnerneuerung im Güterbahnhof Basel wurde im März 2021 ausgeführt. Dabei wurden rund 430 Meter Gleis, zwei Weichen sowie diverse Elemente der Fahrbahn und von anderen Fachbereichen erneuert.
In der Planung wurde auf BIM gesetzt. Dafür wurden die relevanten Fachmodelle erstellt und zu einem Koordinationsmodell zusammengefügt. Dieses war die Grundlage für die modellbasierte Zusammenarbeit, die Entscheidungsprozesse und die Mengenberechnung / Materialbestellung.
Die BIM-Methode wurde zudem in der Ausführung angewendet. Dabei standen das modellbasierte Bauen (BIM2Field) und die Rückführung der Daten in das As-built Modell (Field2BIM) im Fokus. Zudem wurde ein GIS basiertes Dashboard erprobt, welches die digitale Eingabe des Baufortschritts sowie die Eingabe von sicherheitsrelevanten Protokollen ermöglicht und damit Entscheidungsprozesse unterstützt und beschleunigt.
Gebaut wird der Letziturm in Zürich Altstetten als Twin Tower mit 22 Geschossen. Das Doppelhochhaus Letzi Turm in Zürich Altstetten setzt einen neuen städtebaulichen Akzent. Hier entstehen 177 Wohnungen mit 2 bis zu 7.5 Zimmern, verteilt auf das Sockelgebäude und zwei Türme. Im Sockelgebäude befinden sich kleinere und grössere Wohneinheiten. Oberhalb des 7. Obergeschosses sind 2.5- bis 4.5 Zimmerwohnungen geplant und im Erdgeschoss Gewerbefläche oder Ateliers.
Ab der Phase Vorprojekt wurde konsequent auf die BIM Methode gesetzt. Das Ziel ist, anhand dieses Pilotprojekts, möglichst viel «BIM Erfahrung» zu sammeln. Ab 2021 sollen alle Projekte im Portfolio Anlageobjekte mit BIM geplant, gebaut und bewirtschaftet werden.
Im Rahmen dieses Projekts wurde von Seiten der SBB eine BIM Strategie erstellt und alle notwendigen Grundlagen wie Richtlinien, Definitionen und Standards erarbeitet. Die Projektbeteiligten wurden auf die anspruchsvollen Aufgaben vorbereitet. Mit dem Bezug ab Herbst 2022 wird das BIM Projekt in die letzte BIM Phase, den Betrieb, übergehen. Die in der Phase Planen und Bauen aggregierten Daten werden den Betrieb einfacher und wirtschaftlicher machen.