Zusammen mit weiteren Projekten aus dem AS25 ermöglicht die «Entflechtung Gümligen Süd» konfliktfreie Kreuzungsmöglichkeiten der Züge. Dies macht langfristig einen Viertelstundentakt der S-Bahn Bern–Münsingen, gepaart mit dem Halbstundentakt der S-Bahn Bern–Langnau sowie zusätzliche Kapazitäten für den Fernverkehr und für den Güterverkehr im Aaretal möglich. Die Entflechtung Gümligen Süd bringt den Reisenden mehr Stabilität im Fahrplan sowie zusammen mit anderen Projekten mehr Verbindungen.

Bei der Wahl der Varianten wurde der landschaftliche Aspekt (Landschaftsbild, ökologische Vernetzung) stark gewichtet. Lösungen bei denen das neue Gleis Richtung Worb auf hohen Dämmen mit Stützmauern und Tunnel oder auf einem Viadukt über die Line Bern - Thun geführt worden wäre, wurden deshalb verworfen. Die gewählte Variante mit Unterwerfung wurde klar als landschaftsverträglicher bewertet.

Die aktuelle Planung geht von zwei Haupt- und vier Nebeninstallationsplätzen aus.

• Die Hauptinstallationsplätze Hüenliacher und Rütti befinden sich im Bereich Rüttigruebe südlich und nördlich der Bahnlinie Bern - Thun.
• Der Installationsplatz Nussbaumallee liegt in der Ecke der Nussbaumallee – Allmendingenweg (ca. km 114.9). Er dient der Erstellung des Bahntechnikgebäudes und der Verbreiterung der Unterführung Allmendingenweg.
• Der Installationsplatz Hüenliwald liegt südlich der heutigen Bahnlinie. Er dient hauptsächlich der Verbreiterung der Brücke über den Autobahnzubringer A6.
• Die Installationsplätze Nider Eichi 1 und 2 dienen dem Ersatzbau der Brücke Bahnhofsträssli. Sie liegen beidseitig der Bahnlinie Bern – Thun.
• Installationsplatz Gleis 46 liegt beim Bahnhof Gümligen und dient als Umschlagplatz für die schienengebundenen Arbeiten.
• Installationsplatz Gleis 25 dient als Lager- und Umschlagplatz für schienengebundene Arbeiten.

Der Naturschutz liegt auch der SBB am Herzen. Deshalb wird das Projekt wird in Punkto Umweltschutz sehr eng begleitet. Mit dem Plangenehmigungsverfahren hat die SBB dem Bundesamt für Verkehr einen Umweltverträglichkeitsbericht eingereicht.

Während der Realisierung wird zudem eine Umweltbaubegleitung im Einsatz sein, die die Bauarbeiten auf ihre Umweltverträglichkeit untersucht und begleitet u wo nötig Massnahmen ergreift.

Wir roden nur so viel Wald, wie wirklich nötig ist für den Bau der Entflechtung. Wir setzen grosses Augenmerk darauf, dass keine Naturfläche unnütz verschwindet. Sämtliche Waldrodung wird andernorts ersetzt.

Das öffentliche Interesse an der Kapazitätssteigerung im Schweizer Bahnnetz ist sehr gross und dient auch dem nachhaltigen, öffentlichen Verkehr.