Bahnhöfe sind Orte der Begegnung. Sie gehören zu den am stärksten frequentierten Gebieten im öffentlichen Raum. Von Delikten wie Gewalt und Vandalismus wird aber auch die SBB nicht verschont. Auch Bahnhöfe und Züge sind Schauplätze von strafbaren Handlungen.
2003 hat die SBB das Präventionsprogramm «RailFair» als integralen Teil ihres Sicherheitskonzepts eingeführt. «RailFair» basiert vollumfänglich auf Prävention, mit dem Grundgedanken «Vorbeugung durch Konfliktvermittlung». Es basiert auf der Erkenntnis, dass bewusste Präsenz und Konfliktvermittlung unzivilisiertes Verhalten und Gewalt vorbeugen kann. Ganz nach dem Motto «hinsehen statt wegschauen» hat sich die Grundidee in den vergangenen Jahren etabliert.
Dieses SBB Präventionsprogramm hat zum Ziel, mit sichtbarer Präsenz die Aufenthaltsqualität im SBB Gebiet zu steigern, Risiken für Straftaten zu vermindern und das subjektive Sicherheitsempfinden der Kundinnen und Kunden zu erhöhen. Das Programm besteht aus der «Bahnhof-Patenschaft»: Freiwillige leisten dabei niederschwellige Präsenz an Bahnhöfen.
Prävention, Dissuasion, Repression: Entlang diesen drei Handlungsfeldern fördert die SBB die Sicherheit in Zügen und Bahnhöfen. Mit «RailFair» führt die SBB nebst themenspezifischen Präventionskampagnen ein ständiges Präventionsprogramm durch. Prävention steht für vorbeugende Massnahmen. Die Dissuasion, also die Abhaltung bzw. Abschreckung, kann z.B. durch uniformiertes Personal oder ein Videoüberwachungssystem erfolgen. Zur Durchsetzung von Ruhe und Ordnung ist die Transportpolizei zusammen mit den zuständigen Polizeibehörden zuständig (Repression).
Rund 230 engagierte Freiwillige setzen sich als Bahnhof-Patinnen und -Paten ein. Mit ihrer Präsenz sorgen sie für ein sicheres Gefühl am Bahnhof. Sie sensibilisieren Reisende und Passanten am Bahnhof für Fehlverhalten und melden Verunreinigungen, Sachbeschädigungen oder Aggressionen weiter. Ferner stehen sie für Auskünfte und Hilfeleistungen zur Verfügung. Neben den uniformierten Sicherheitskräften kommen die Bahnhof-Paten dank ihrer hilfsbereiten Art besonders gut bei den Kundinnen und Kunden an.
Das Programm wird als Partnerschaft zusammen mit der jeweiligen Stadt oder Gemeinde geführt. RailFair ist zudem Mitglied der Dachorganisation für Freiwilligenarbeit «benevol Schweiz» und hält sich an die in den benevol-Standards definierten Rahmenbedingungen.