Bahnfahren entlastet die Umwelt, schont Ressourcen und spart Energie.
Bei der Bereitstellung nachhaltiger Mobilität spielt Energie eine zentrale Rolle. Sei es beim Bahnstrom 16,7 Hertz, der die Züge antreibt, beim Haushaltsstrom 50 Hertz, der Bahnhöfe, Bürogebäude sowie Bahninfrastruktur versorgt, oder bei der Wärmeenergie zur Beheizung von Gebäuden. Für 17 Prozent des Personen- und 38 Prozent des Güterverkehrs benötigt die Bahn nur 5 Prozent der in der Schweiz vom Landverkehr verbrauchten Energie.
Seit 2019 bezieht die SBB den 50-Hertz-Strom aus erneuerbaren Quellen. Die Züge der SBB fahren schon jetzt mit 90 Prozent Energie aus Wasserkraft. Die restlichen 10 Prozent werden mit Kernenergie und Photovoltaik gedeckt. Künftig will die SBB den Anteil der Züge, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden, weiter erhöhen. Um die fehlenden Prozente aus der Kernenergie zu ersetzen, wird die SBB einerseits branchenübliche Herkunftsnachweise von erneuerbaren Energielieferungen beschaffen und andererseits ihre eigene Stromproduktion mit Wasserkraftwerk und Photovoltaik langfristig erhöhen.
Die SBB baut ihr Bahnangebot in den kommenden Jahren weiter aus. Deshalb wird ihr Energiebedarf trotz grossen Effizienzbemühungen weiterhin wachsen. In drei Bereichen unternimmt sie daher zusätzliche Anstrengungen.
Bis ins Jahr 2030 will die SBB ihre Energieeffizienz gegenüber 2010 um rund 30 Prozent steigern. Das entspricht 850 Gigawattstunden Energie oder gleichviel Strom wie gut 200 000 Haushalten jährlich verbrauchen. Damit die SBB dieses ambitionierte Ziel erreicht, setzt sie im Personen- und Güterverkehr, bei den Gebäuden und an den Infrastrukturanlagen umfassende Energieeffizienz-Massnahmen um. Da der Energiebedarf mit dem fortwährendem Angebotsausbau längerfristig ansteigen wird, sind anschliessend zusätzliche Energieeffizienz-Massnahmen notwendig, um diesen zu decken. Dazu gehört beispielsweise die Optimierung der Zugsteuerung und die Beschaffung von energieeffizienten Zügen. Damit wird sichergestellt, dass der langfristige Energiebedarf von 2 500 Gigawattstunden pro Jahr nicht überschritten wird.
Seit 2018 prüft und erschliesst die SBB ihre Potentiale zur Erzeugung von neuen erneuerbaren Energien aus Photovoltaik. Die SBB will auf ihren Gebäuden und Flächen bis 2040 jährlich 160 Gigawattstunden mittels Photovoltaik produzieren. Einen ersten Zwischenschritt von jährlich 100 Gigawattstunden erreicht die SBB bereits 2030. 160 Gigawattstunden entsprechen dem Strombedarf von rund 40 000 Haushalten.
Die SBB reduziert seit 2020 schrittweise ihre fossilen Brenn- und Treibstoffe und ersetzt die technischen Gase in Schalt- und Kühlanlagen mit klimafreundlicheren Varianten. Bis 2030 reduziert sie damit den Ausstoss an Treibhausgasen um 50 Prozent (gegenüber dem Jahr 2018). Bis 2040 will die SBB über 90 Prozent Emissionen einsparen. Die Restemissionen werden mit Negativemissionen, also Entzügen von CO2 aus der Atmosphäre, auf Null gestellt.