Die SBB als bundesnahes Unternehmen nimmt bezüglich Klimaschutz ihre Verantwortung wahr und setzt auf erneuerbare Energien.
Die SBB will ihre Treibhausgas-Emissionen aus Brennstoffen, Treibstoffen und Kühlmitteln gegenüber dem Basisjahr 2018 bis 2030 um netto 50 Prozent und bis 2040 um netto 92 Prozent senken. Die Restemissionen von 8% werden mit Negativemissionen, also Entzügen von CO2 aus der Atmosphäre, auf Null gestellt. Aufgrund der meist höheren Effizienz und der tieferen Energiepreise, welche erneuerbare gegenüber fossilen Energien aufweisen, ist diese Reduktion für die SBB wirtschaftlich.
Die Züge der SBB fahren bereits jetzt mit 90 Prozent Energie aus Wasserkraft. Die restlichen 10 Prozent sind Atomstrom. Künftig will die SBB den Anteil der Züge, die mit erneuerbarer Energie betrieben werden, weiter erhöhen. Die SBB wird nebst Herkunftsnachweisen von erneuerbaren Energielieferungen, was üblich in der Branche ist, auch physisch Strom beschaffen, damit die fehlenden 10 Prozent aus eigenen Anlagen oder zumindest von Anlagen unter Vertrag bezogen werden können.
Die SBB betreibt Weichenheizungen an den neuralgischen Punkten der Hauptlinien, damit diese auch bei kaltem Wetter stets eis- und schneefrei sind. Ungefähr 60 Prozent der Weichen des Hauptstreckennetzes sind mit einer Heizung ausgestattet, das entspricht ca. 7400 Anlagen.
Diese 7400 Weichenheizungen werden auf Energieeffizienz getrimmt. Dank Optimierung der Einschaltparameter konnten der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen massiv gesenkt werden. In einem klimatisch durchschnittlichen Winter beträgt der Energieverbrauch der Weichenheizungen zwischen 18 und 23 Gigawattstunden. Die Energiekosten aller beheizten Weichen der SBB betragen rund 2,5 Millionen Franken.
Zudem stellt die SBB nach Ablauf der Lebensdauer einer Weiche, wo möglich, von Gas auf Elektro um. Elektroweichenheizungen sind energiesparender und klimafreundlicher. Mit solchen Massnahmen spart die SBB in einem durchschnittlichen Winter rund 7 Gigawattstunden und 1800 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Dies entspricht dem jährlichen Strombedarf von 1750 Haushalten in der Schweiz.
Aktuell sind bei der SBB rund 1000 dieselbetriebene Schienenfahrzeuge wie Lokomotiven, Kräne, Arbeitsbühnen und weitere Typen im Einsatz. Diese Fahrzeuge werden für Wartungsarbeiten, auf Baustellen, für den Gütertransport auf der letzten Meile, beim Rangieren und für Lösch- und Rettungseinsätze eingesetzt. Ziel ist es, bis 2030 den Verbrauch von fossilem Diesel um 50 Prozent (oder 5 Millionen Liter Diesel) und bis ins Jahr 2040 um 92 Prozent zu reduzieren.
Dafür setzt die SBB vorwiegend auf elektrischen Antrieb bei Ersatz- und Neubeschaffungen der bestehenden Dieselfahrzeuge. Die Entwicklungen in der Batterietechnologie erlauben zunehmend den batterieelektrischen Antrieb, welcher nach Bedarf mit einem Stromabnehmer ergänzt werden kann. Erste Erfahrungen dazu werden mit einzelnen Pilotfahrzeugen gesammelt, ab 2025 werden voraussichtlich nur noch batterieelektrische Rangierlokomotiven beschafft.
Als Übergangslösung soll der verbleibende Diesel bei Schienenfahrzeugen schrittweise mit erneuerbaren und nachhaltigen Treibstoffen der zweiten Generation (HVO Biodiesel) ersetzt werden. Diese stehen im Gegensatz zu herkömmlichem Biodiesel nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion oder Landnutzung. Zudem ermöglichen sie eine signifikante Reduktion der Treibhausgase.
Die SBB Strassenfahrzeugflotte umfasst rund 2600 Transporter und Personenwagen, welche z.B. Inspektionen in abgelegenen Gebieten ermöglichen oder Baupersonal und Material auf ihre Baustellen bringen. Bis 2040 dekarbonisiert die SBB ihre Flotte und rüstet sie kontinuierlich mit erneuerbaren Antriebssystemen aus. Als Etappenziel sollen bis 2030 rund 50 Prozent der Fahrzeuge elektrisch unterwegs sein.
Aktuell steht besonders die Elektrifizierung der Flotte im Zentrum. Neben der Beschaffung der Elektrofahrzeuge baut die SBB deshalb ein internes Ladeinfrastrukturnetz auf. Zusätzlich führt sie diverse Verankerungsmassnahmen, wie z.B. Roadshows der neuen Fahrzeuge durch stellt Lernvideos zur E-Mobilität zur Verfügung.
Besonders herausfordernd ist die saubere Abstimmung zwischen Elektrofahrzeugersatz und Ladestationsbau, die Emotionalität des gesamten Autothemas und das Anforderungsmanagement hinsichtlich Features der Fahrzeuge.
Der Verzicht auf fossile Energieträger ist Bestandteil der Initiative Vorbild Energie und Klima, zu welcher sich die SBB verpflichtet hat. Seit 2016 verzichtet die SBB beim Neubau oder Ersatz von Heizungsanlagen konsequent auf den Einbau von Systemen mit fossilen Energieträgern wie Heizöl oder Erdgas.
Bereits über 160 Anlagen wurden so auf fossilfreie Alternativen umgerüstet, wodurch jährlich über 2,1 Millionen Liter Heizöl respektive über 7450 Tonnen CO2 eingespart werden. Zum Vergleich: Damit können jährlich gut 1600 Einfamilienhäuser (Baujahr 2005) beheizt werden.