Ausgangslage und Nutzen.

Damit das Bahnangebot in der Region Luzern weiterentwickelt werden kann, muss die Bahninfrastruktur ausgebaut werden. Mit dem im Projekt Durchgangsbahnhof geplanten Tiefbahnhof und den unterirdischen Zufahrten nach Luzern, werden Engpässe beseitigt und neue Kapazitäten geschaffen.

Die SBB plant das Projekt für den Durchgangsbahnhof Luzern im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) und im Rahmen der Ausbauschritte des Bundes. Im Frühling 2023 wurde das Vorprojekt zum DBL abgeschlossen. Das BAV hat bei der SBB weitere Studien in Auftrag gegeben, um mögliche Realisierungsabfolgen für den Ausbau des Knotens Luzern zu prüfen. Die Ergebnisse werden voraussichtlich bis Ende 2023 vorliegen. Dann wird das weitere Vorgehen festgelegt. Über die Realisierung des Durchgangsbahnhofs Luzern entscheidet letztlich das Bundesparlament.

Ziel: Engpässe beseitigen.

Im Bahnknoten Luzern gibt es mehrere Engpässe, welche den weiteren Ausbau des Bahnangebots beschränken:

  • Nadelöhr Rotsee: Die Strecke der Linien von Luzern nach Zug und Zürich wie auch ins Tessin ist entlang des Rotsees nur eingleisig.
  • Engpass Gütsch: Die Zufahrt aller Linien der SBB nach Luzern ist auf dem Abschnitt vom Gütschtunnel bis zum Bahnhof nur zweigleisig.
  • Engpass Vorbahnhof: Im Gleisfeld im Vorbahnhof verursachen die Weichen Kreuzungskonflikte.
  • Platznot in Bahnhofshalle: Sowohl Länge als auch Anzahl der Perrons in Luzern ist begrenzt.
Die Grafik zeigt eine Karte des Bahnknotens Luzern mit den Engpässen Nadelöhr Rotsee, Engpass Gütsch, Engpass Vorbahnhof und Platznot in der Bahnhofshalle.

Zweite Zufahrt direkt von Ebikon her.

Mit dem Projekt Durchgangsbahnhof erhält Luzern eine neue Zufahrt für Züge aus der Richtung Zug und Zürich direkt von Ebikon her. Damit wird die heutige Zufahrt entlastet, die mit rund 700 Zügen pro Tag ihre Leistungsgrenze erreicht hat. Der Tiefbahnhof mit vier Perronkanten schafft mehr Platz am Bahnhof Luzern, der gegenwärtig von über 100 000 Passagieren pro Tag benutzt wird. Mit einer durchgehenden Strecke ermöglicht der Durchgangsbahnhof neue, häufigere und schnellere Verbindungen im Regional- und Fernverkehr, und das Wenden der Mehrheit der Züge im Kopfbahnhof Luzern entfällt. Von der neuen Mobilitätsdrehscheibe profitiert nicht nur die Region Luzern, sondern die ganze Zentralschweiz.

Der Bahnknoten Luzern heute und mit Durchgangsbahnhof.

Die schematische Darstellung zeigt das Schienennetz das Bahnknotens Luzern heute mit den bestehenden Engpässen als Probleme in Rot sowie die neue Verbindung direkt nach Ebikon als Lösung in Grün.

Nutzen für die Reisenden.

Der Durchgangsbahnhof Luzern macht aus dem heutigen Kopfbahnhof eine zeitgemässe Mobilitätsdrehscheibe und ermöglicht neue, häufigere und schnellere Verbindungen sowie einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Luzern und der ganzen Zentralschweiz. Konkret ergibt sich für die Reisenden folgender Nutzen:

  • Mehr Züge: Das heutige Schienennetz des Bahnknotens Luzern hat seine Kapazitätsgrenze erreicht. Ohne Infrastrukturausbau ist keine Erweiterung des Angebots mehr möglich. Das Projekt Durchgangsbahnhof macht den Weg frei für die Weiterentwicklung der nachhaltigen Mobilität.
  • Neue Verbindungen: Der Tiefbahnhof und die unterirdischen Zufahrten schaffen neue Möglichkeiten für direkte Verbindungen im Regional- und Fernverkehr und ermöglichen dichtere Takte im Fahrplan. Die Zentralschweiz wird besser vernetzt und optimaler ins Bahnnetz der Schweiz eingebunden.
  • Verbesserter Reisekomfort: Sowohl im Fernverkehr als auch im Regionalnetz wird Reisen dank der kürzeren Fahrzeiten und dank des ausgebauten Angebots mit zusätzlichen Zügen und Sitzplätzen attraktiver.
  • Moderner Bahnhof: Mit rund 100 000 Reisenden pro Tag ist es im Bahnhof Luzern häufig eng. Der Durchgangsbahnhof schafft mehr Platz und ist als Gemeinschaftswerk von SBB und lokalen Partnern die neue Visitenkarte der Stadt Luzern.
  • Impuls für nachhaltige Mobilität: Mit dem Durchgangsbahnhof wird ein Entwicklungsschub im öffentlichen Verkehr in Luzern und in der Zentralschweiz möglich. Die verschiedenen Verkehrssysteme können besser vernetzt werden.
  • Energie sparen, Klima schonen: Reisen mit dem Zug ist energieeffizient. Der Durchgangbahnhof ermöglicht eine ökologische Entwicklung der Mobilität in Luzern und in der Zentralschweiz. Er trägt zum Erreichen der Klimaziele bei.
Das Bild zeigt die Bahnhofshalle Luzern zur Hauptverkehrszeit mit hohem Passagieraufkommen auf dem Perron der Gleise 4 und 5.
Bild-Legende: Auf den Perrons des Bahnhofs Luzern wird es in der Hauptverkehrszeit oft eng. Der neue Tiefbahnhof soll mehr Platz schaffen.