
Doppelspur Grellingen–Duggingen.
Mehr Zug auf der Linie Biel/Bienne–Delémont–Laufen–Basel.
Die Strecke Delémont–Laufen–Basel ist grösstenteils einspurig. Die S-Bahn-Züge der Linie S3 verkehren im Halbstundentakt zwischen Basel und Laufen und im Stundentakt zwischen Basel und Delémont. Zudem nutzen die Fernverkehrszüge der IC-Linie 51 (Basel–Laufen–Delémont–Biel/Bienne) die Linie im Stundentakt. Abgesehen von einigen Verstärkungszügen zu den Hauptverkehrszeiten lässt die Strecke mangels Kreuzungsmöglichkeiten keine Taktverdichtungen zu.
Damit die Fernverkehrszüge in einem stabilen Halbstundentakt verkehren können, ist im Laufental eine zusätzliche Kreuzungsmöglichkeit nötig. Deshalb wird im Rahmen des Projekts Doppelspur Grellingen–Duggingen der besagte Streckenabschnitt auf durchgängig zwei Spuren ausgebaut werden. Die Kantone Basel-Landschaft und Jura haben 2015 mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) und der SBB eine Vereinbarung getroffen, dieses Projekt so voranzutreiben, dass es rasch umgesetzt werden kann, sobald es Teil des rechtkräftigen Bahnausbauschritts 2035 ist.
Diesen Ausbauschritt hat das Parlament am 21. Juni 2019 genehmigt, inklusive Doppelspur Grellingen–Duggingen. Mit der Rechtskraft des Ausbauschritts 2035 per 1. Januar 2020 ist nun die Finanzierung der Umsetzung mit Bundesgeldern gesichert und das BAV hat die Rolle als Auftraggeberin übernommen. Für die Planung und Projektierung kamen zuvor die Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn als Auftraggeber auf.

Das Projekt Doppelspur Grellingen–Duggingen schafft im Laufental einen insgesamt vier Kilometer langen Doppelspurabschnitt, auf dem sich Züge kreuzen können. Dies ist im Laufental die Voraussetzung, damit die Fernverkehrszüge ab Ende 2025 auf der Linie Basel–Laufen–Delémont–Biel/Bienne im Halbstundentakt verkehren können. Ziel ist zudem, jede zweite Verbindung bis Lausanne zu verlängern. Damit erhält der Jura wieder eine umsteigefrei Fernverkehrsverbindung zwischen Delémont und dem Genferseebecken.
Das Projekt beinhaltet als wichtigste Elemente:
- Verlängerung des bestehenden, rund 1 Kilometer langen Kreuzungsgleises in Grellingen um 1 Kilometer Richtung Chessiloch und um 2 Kilometer nach Duggingen, bis zur Strassenunterführung Aeschstrasse.
- teilweise Verschiebung beziehungsweise Neubau des bestehenden Gleises, damit die Neigezüge die Gleisanalage mit der für den Fahrplan erforderlichen Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern befahren können.
- umfangreiche Massnahmen zur Verbreiterung und Absicherung des Trassees, darunter neun Stützbauwerke, mehrere Erdbauwerke, zwei Schutzbauten sowie acht neue Durchlässe.
- in Duggingen ein zusätzliches Aussenperron inklusive behindertengerechtem Bahnzugang via einer neuen Personenunterführung.
- in Grellingen die Erneuerung des Bahnübergangs Nunningerstrasse sowie die Verlegung des Bahnübergangs Bahnhofstrasse.
Der Bahnübergang Bahnweg in Grellingen wird aufgehoben. Als Ersatz wird der Bahnweg bis zum neuen Bahnübergang Bahnhofstrasse verlängert. Grund für die Aufhebung sind strengere gesetzliche Konstruktionsvorschriften, die beim Neubau des Übergangs an heutiger Lage zur Anwendung kämen. Gemäss diesen ist die Querneigung der beiden künftigen Gleise in der Kurve zu steil, der Bahnübergang darum zu uneben. Strassenfahrzeuge könnten ihn bloss langsam befahren und entsprechend höher wäre die Störungsanfälligkeit. Die geplante Querneigung ist jedoch unabdingbar, damit die Neigezüge die Kurve schneller beziehungsweise in der für den Fahrplan erforderlichen Geschwindigkeit befahren können.

Das Projekt beinhaltet zudem folgende Massnahmen zu Gunsten von Natur und Mensch:
- Renaturierung des aktuell kanalisierten beziehungsweise eingedolten Hollenbächlis in Duggingen auf einer Länge von rund 45 Metern.
- Bau eines Kleintierdurchlasses (Höhe 80 Zentimetern) unter den Gleisen als Ergänzung zum bestehenden Wildtierkorridor in der Löchlismatt in Duggingen.
- Umnutzung der bestehenden Personenunterführung Gillmatten in Duggingen als Hochwasserentlastungskanal für den Tugbach. Die Personenunterführung kann umgenutzt werden, weil der Bahnhof Duggingen mit dem Doppelspurausbau eine neue Bahnhofunterführung erhält, die zum zusätzlichen, neuen Perron führt.
Neben der Doppelspur Grellingen–Duggingen sehen die Ausbauschritte des Bundes in der Region zahlreiche weitere Angebots- und Infrastrukturausbauten vor. Eine Übersicht finden Sie auf der Webseite sbb.ch/ausbauten-basel.
Dies sind die wichtigsten Meilensteine des Projekts gemäss aktueller Planung:
Wann | Was |
---|---|
19. April 2021 |
Einreichen Unterlagen Plangenehmigungsverfahren beim verfahrensführenden Bundesamt für Verkehr (BAV) |
15. November bis 14. Dezember 2021 |
öffentliche Planauflage in Zwingen, Grellingen und Duggingen |
7. Februar 2023 |
Erteilung Plangenehmigung (Baubewilligung) durch BAV. |
Ende März 2023 |
Rodungsarbeiten. |
April 2023 bis April 2025 |
Was: Platz schaffen für Doppelspur. Wie: Verbreiterung und Absicherung Trassee mit Stützbauwerken. Einschränkungen: Nacht- und Wochenendsperrungen. |
Ende April 2025 bis Ende September 2025 |
Was: Bau der Doppelspur. Wie: Rückbau der bestehenden, einspurigen Bahninfrastruktur (Gleis, Fahrleitung, etc.) und Bau der neuen doppelspurigen Bahninfrastruktur. Zudem: Felsabtrag bei Bahnübergang Bahnhofstrasse, Neubau Bahnübergänge, Durchlässe und Personenunterführung Duggingen. Einschränkungen: Fünfmonatige Totalsperre. |
Oktober 2025 bis Mitte 2026 |
Nacharbeiten und Fertigstellungsarbeiten. |
Mitte Dez. 2025 |
Geplante Inbetriebnahme der Doppelspur zum Fahrplanwechsel. |
Unsere Arbeiten für die Doppelspur Grellingen–Duggingen sind Ende Mai in ihre erste intensive Phase gegangen. In dieser Phase schaffen wir mit Stützbauwerken den nötigen Platz, um 2025 die zwei neuen Gleise zu bauen. Ende 2025 geht die Doppelspur in Betrieb und ermöglicht den IC-Halbstundentakt Basel–Laufen–Delémont–Biel. Gerne bieten wir Ihnen nachfolgend einen Überblick, was bisher geschah und jetzt noch ansteht.
Phase 1: Seit Anfang April 2023 wird Platz geschaffen für die Doppelspur.
Die Bauarbeiten verlaufen nach Plan. In der ersten Projektphase (April 2023 bis April 2025) sind wir daran, vor Ort den nötigen Platz zu schaffen für die neue Doppelspur. Dazu wird das Trassee verbreitert und mit Stützbauwerken abgesichert.
Momentan sind die Installationsplätze und die Stützmauern am Entstehen, bisher wurden 10 von 13 Installationsplätzen erstellt. Die Installationsplätze sind wichtig für die Abwicklung der Bauarbeiten und dienen als Umschlagplatz für sämtliche Materialien, die an- und abtransportiert werden. Der letzte Installationsplatz wurde bei der Bahnstation in Duggingen erstellt und wird voraussichtlich nächstes Jahr mit den Bauarbeiten für die Station Duggingen in Betrieb gehen.
Rückblick Sprengung Felsblock am Dägenauerweg.

Mit zwei im Abstand von acht Stunden aufeinanderfolgenden Sprengungen konnte der Felsblock beim Dägenauerweg in der Nacht vom 21.07.23 auf den 22.07.23 bis auf wenige Kubikmeter erfolgreich zurückgebaut werden. Die schweren Schutzmatten verhinderten, dass loses Material auf das Gleis gelangen konnte. Zwischen den beiden Sprengungen, wurde das Material mit einem Hydraulikbagger zerkleinert und danach mit LKW auf den Installationsplatz abtransportiert. Das Material wird später zu Kiesmaterial weiterverarbeitet, welches beim Bau wiederverwendet werden kann.
Aktuelles.
Der Dägenauerweg (Bild unten) dient als Zufahrt für die Erstellung der Stützmauer Richtung Chessiloch. Um die Zufahrt für LKWs zu ermöglichen, wird dieser momentan auf einer Länge von 200 Metern temporär abgesenkt. Später soll eine weitere provisorische Gleisquerung die Verbindung zum gegenüberliegenden Installationsplatz sicherstellen.

Für die Stützmauer Unterer Moosweg starten im Oktober die Vorarbeiten für die Baugrubensicherung. Ab Januar erfolgen die Anker- und Böschungssicherungsarbeiten, welche teils am Tag und teils in der Nacht ausgeführt werden. Die Logistik erfolgt hauptsächlich via provisorische Gleisquerung (Bild unten) beim Kraftwerk Moos über den Oberen Moosweg. Es müssen jedoch auch Fahrten via Unterer Moosweg durchgeführt werden.

Die bestehende Stützmauer zwischen der Papierfabrik Ziegler und dem Bahnübergang Bahnweg wurde mittels Litzen- und Stabanker gesichert, sodass die Baugrube für die neue Stützmauer weiter abgesenkt werden kann. Im östlichen Abschnitt ist die Baugrube bereits erstellt (Bild unten). Die Betonarbeiten für die Fundamente und die Stützmauer sind in Arbeit. In einem weiteren Arbeitsgang wird später der Bachdurchlass Seebach, welcher infolge des Doppelspurausbaus verlängert werden muss, ausgebaut.

Nach aufwendigen Sicherungsarbeiten (Erdanker und Böschungsverkleidung), welche vorwiegend in der Nacht und am Wochenende erfolgten, konnte in der Sennematt in Duggingen (Bild unten) mit den Betonarbeiten für die Stützmauerkonstruktion begonnen werden. Ab November wird die Stützmauer wieder mit Kiesmaterial hinterfüllt.

Nach der ersten Etappe der Baugrubensicherung konnte beim Bahnweg in Duggingen (Bild unten) die provisorische Kanalisationsleitung in Betrieb genommen werden. Die Baugrube wird laufend abgesenkt, sodass auf der Baugrubensohle später die Pfähle erstellt werden können.
Die Betonarbeiten für die Stützmauern erfolgen im kommenden Jahr.

Bauarbeiten tagsüber sind grundsätzlich effizienter und kostengünstiger. Nachtarbeiten führt die SBB darum nur aus, wenn der Arbeitsbereich den fahrenden Zügen oder der Fahrleitung zu nahekommt. Dann muss die SBB aus Sicherheitsgründen Gleise sperren und Fahrleitungsabschnitte ausschalten. In der verkehrs- und passagierärmeren Nachtzeit haben diese Massnahmen deutlich geringere Auswirkungen auf die Reisenden. Vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2023 finden teilweise Nachtarbeiten statt.
Ausblick bis April 2024 (detaillierte Angaben folgen im Infoschreiben im Dezember 2023):
Datum | Wo und was | Bereich |
---|---|---|
Mitte Januar 2024 bis Mitte April 2024 |
Wo: Stützmauer Unterer Moosweg: Was: Erstellung Baugrubensicherung für neue Stützmauer Zeitraum: einzelne Wochenenden (Tag und Nacht) |
Mitte |
Auf der Webseite www.sbb.ch/bauarbeiten finden Sie Information zu allen aktuell laufenden Bauarbeiten der SBB. Sie können dort auch einen Lärminserate-Newsletter für Ihre Region abonnieren. Bei unvorhersehbaren Ereignissen, wie ungünstigen Wetterbedingungen oder Maschinendefekten müssen wir das Programm teils sehr kurzfristig anpassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass in solchen Fällen eine Vorinformation leider manchmal nicht mehr möglich ist.
Wenn es der zeitliche Vorlauf zulässt, informieren wir die Anwohnerinnen und Anwohner zusätzlich mit einem gedruckten Infoschreiben.
Die Bauarbeiten im Projekt Grellingen–Duggingen führen bis Ende Jahr zu keinen Einschränkungen im Bahnverkehr mehr.
Ausblick Einschränkungen im Bahnverkehr 2024.
Wann | Wo und was |
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Mitte Jan. 2024 bis Mitte April 2024 |
Wo: Laufen–Aesch/Basel Einschränkungen: Wochenendtotalsperren / Nachtsperren Grund: Erstellung Baugrubensicherungen für Stützmauer Unterer Moosweg |
Weitere Fahrplaneinschränkungen wird es nächstes Jahr für die Perrondachsanierung in Grellingen und Duggingen und für den Ersatz der Birsbrücken in Münchenstein geben. Gerne informieren wir Sie in den nächsten Infoschreiben über die detaillierten Fahrplananpassungen.

Wann | Wo und was |
---|---|
Di, 2.5.2023 bis auf Weiteres |
- Wo: Grellingen, Dägenauerweg, Abschnitt Unterführung Dägenauerweg bis Rüttiweg - Einschränkung: Weg für Fuss- und Veloverkehr gesperrt - Umleitung via Unterer Moosweg - Grund: Erstellung prov. Schutzwand Gleis/Dägenauerweg, Rückbau Felsen Dägenauerweg, Vorbereitungsarbeiten und Bau Stützmauer Dägenauerweg |

Wann |
Wo und was |
---|---|
Mo, 8.5.2023 bis auf Weiteres |
- Wo: Duggingen, Bahnweg gesamte Strecke - Einschränkung: Durchfahrt für Fuss-, Velo- und Strassenverkehr gesperrt. Anwohnende und Landwirtschaft haben je nach Bauphase entweder Zufahrt zum Bahnweg via Grellingen oder Duggingen - Umleitung Fussverkehr: via Sennenmattweg und Grellingerstrasse - Umleitung Veloverkehr: via Aeschstrasse und provisorisches Trottoir Grellingerstrasse - Grund: Baustellenzufahrt, Bauarbeiten für Stützmauern und Wegverlegung |


Sicherheitshinweis: Bitte beachten Sie die Signalisationen vor Ort!
Wie Sie sehen, sind die Bauarbeiten zwischen Grellingen und Duggingen in vollem Gange. Um die Sicherheit der Fussgänger:innen und Velofahrer:innen zu gewährleisten, sind verschiedene Umleitungen ausgeschildert. Das Betreten des Baustellenbereichs ist für Fussgänger:innen und Velofahrer:innen generell verboten. Zu Ihrer eigenen Sicherheit bitten wir Sie deshalb eindringlich, sämtliche Verbotsschilder zu beachten und die signalisierten Umleitungen zu nutzen. Besten Dank.
Phase 2: Ab Ende April 2025 wird die Doppelspur gebaut.
In der zweiten Bauphase von Ende April 2025 bis Ende September 2025 wird die Doppelspur gebaut. Dazu bauen wir die bestehende einspurige Bahninfrastruktur grösstenteils zurück und bauen die neue Doppelspur inklusive Fahrleitungsanlagen und Bahntechnik. Weiter nutzen wir die Totalsperre auch für andere bauliche Massnahmen, wie beispielsweise den Felsabtrag beim Bahnübergang Bahnhofstrasse in Grellingen und die Arbeiten an den Bahnübergängen. Wegen der engen Verhältnisse zwischen Hang und Birs können all diese Arbeiten nur im Rahmen einer fünfmonatigen Totalsperre der Bahnstrecke Laufen–Aesch ausgeführt werden. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 soll die Doppelspur in Betrieb gehen. Die Nach- und Fertigstellungsarbeiten dauern noch bis Mitte 2026.
Neben Nacht- und Wochenendsperren wird während der Bauzeit auch eine rund fünfmonatige Totalsperre zwischen Laufen und Aesch nötig sein. Gemäss aktueller Planung ist diese von Ende April bis Ende September 2025 vorgesehen. Eine eigens gebildete Arbeitsgruppe erarbeitet dazu die Verkehrskonzepte sowie die Begleitmassnahmen aus. Diese Arbeitsgruppe umfasst neben den Verantwortlichen der SBB Vertreterinnen und Vertreter des Bundesamts für Strassen (ASTRA), der Nationalstrassen Nordwestschweiz AG (NSNW) und des Kantons Basel-Landschaft. Vertreterinnen und Vertreter von der Gemeinden und der regionalen Wirtschaft werden regelmässig einbezogen.
Das Bahnersatzkonzept für diese fünf Monate sieht (vorbehältlich der notwendigen Finanzierungsbeschlüsse) wie folgt aus:

- Alle Bahnersatzbusse verkehren zwischen Laufen und Aesch.
- Es gibt Direktverbindungen Laufen–Aesch und langsamere Verbindungen mit Halt in Zwingen, Grellingen, Duggingen. Konkret:
- Vier Verbindungen pro Stunde und Richtung ohne Halt zwischen Laufen und Aesch; 2 davon sollen als Linie 112 bis Kleinlützel verlängert werden.
- Vier Verbindungen pro Stunde und Richtung zwischen Laufen und Aesch mit Halt in Zwingen, Grellingen, Duggingen.
- Zusätzlich wird die Buslinie 115 ab Erschwil bis Aesch verlängert. Sie verkehrt in der Hauptverkehrszeit viermal pro Stunde und Richtung, in der Nebenverkehrszeit 2-mal pro Stunde und Richtung.
- Ebenfalls geplant ist eine neue Verbindung Laufen–Zwingen–Grellingen–Seewen–Liestal.
- In Grellingen wird bei der Felsackerstrasse eine temporäre Haltestelle eingerichtet.
- In Zwingen, Laufenstrasse entsteht ein zusätzlicher Haltepunkt für Umsteiger:innen der Linie 119 Nenzlingen–Zwingen–Blauen auf den langsameren Bahnersatzbus.
- Zwischen Aesch und Basel verkehren vier S-Bahnen pro Stunde und Richtung.
- Die Fahrrouten der Bahnersatzbusse zwischen dem Knoten Schloss Angenstein und dem Bahnhof Aesch sind noch nicht abschliessend festgelegt.
Auch für die neuralgischen Punkte im Strassenverkehr werden Lösungen erarbeitet.
Die kurze Antwort.
Grund für die Totalsperre ist, dass die SBB in dieser Zeit nicht nur das neue Gleis einbaut. Sie baut dann gleichzeitig das bestehende Gleis grösstenteils zurück und erstellt es ebenfalls neu. All diese Arbeiten finden in sehr beengenden Platzverhältnissen zwischen Hang und Birs statt. Unter laufendem Bahnbetrieb wäre dies nicht möglich. Weiter nutzt die SBB die Totalsperre auch für andere bauliche Massnahmen, wie beispielsweise den Felsabtrag in Grellingen und die Arbeiten an den Bahnübergängen.
Die ausführliche Antwort.
Grund für die Totalsperre ist, dass sich das zweite Gleis nicht einfach neben das bestehende Gleis bauen lässt. Dies, weil sich die Gleislagen der beiden künftigen Gleise grösstenteils mit der Lage des heutigen Gleises überschneiden. Das Bauteam wird deshalb ab Baubeginn in einem ersten Schritt einen Grossteil der Kunstbauten erstellen. Mit diesen verbreitert es das Trassee, beispielsweise mit Stützmauern. Deren Bau ist mit Nacht- und Wochenendsperren möglich. Die Gleisbauarbeiten folgen sodann in einem nächsten Schritt im Rahmen der rund fünfmonatigen Totalsperre. Während dieser wird die bestehende Bahninfrastruktur zuerst weitestgehend zurückgebaut. Danach werden die beiden neuen Gleise inklusive Fahrleitung und Bahntechnik erstellt.
Gleichzeitig nutzt die SBB die Totalsperre für die Hauptarbeiten des Felsabtrags beim Bahnübergang Bahnhofstrasse in Grellingen und erstellt vier Bachdurchlässe sowie den Kleintierdurchlass. In Duggingen nimmt sie die Hauptarbeiten für die neue Personenunterführung vor und nutzt die bestehende Unterführung Gillmatten zum Hochwasserentlastungkanal für den Tugbach um. Auch die Hauptarbeiten für die Bahnübergänge Nunningerstrasse und Bahnhofstrasse führt die SBB während der Totalsperre aus. Ein Grossteil der Baulogistik – sprich das Zu- und Wegbringen von Material und Maschinen – muss bei all dem via Bahntrassee erfolgen. Unter laufendem Bahnbetrieb wäre dies nicht möglich. Ein Bau von der Flussseite her ist wegen Umweltauflagen keine gangbare Alternative.
Ohne Totalsperre rund sieben Monate mehr Nacht- und Wochenendarbeiten.
Der SBB ist bewusst, dass die Verkehrseinschränkungen für alle Beteiligten, die Region und die Reisenden eine grosse Herausforderung sind. Immerhin, die rund fünfmonatige Totalsperre erlaubt eine effiziente, sichere und rasche Umsetzung. Wäre es bautechnisch möglich, diese Gleisbauarbeiten ohne durchgehende Totalsperre umzusetzen, wären anstelle der fünf Monate neu Nacht- und Wochenendarbeiten über rund zwölf Monate nötig mit entsprechenden Gleissperren. Sprich, die Totalsperre erspart den Anwohnerinnen und Anwohnern rund sieben Monate mit dauernden Nacht- und Wochenendarbeiten. Den Kundinnen und Kunden erspart die Sperre – während derselben Zeit – zusätzliche Fahrplaneinschränkungen nachts und an Wochenenden. Dank der Totalsperre entfallen zudem störungsanfällige Provisorien und das stete Risiko, dass frühmorgens die Strecke nicht rechtzeitig für den Bahnbetrieb freigegeben werden kann, zum Beispiel wegen eines Maschinendefekts.
Ein Bahnersatzangebot wird bereitstehen.
Der SBB ist klar, dass eine fünfmonatigen Totalsperre für alle Beteiligten, die Region und die Reisenden eine grosse Herausforderung ist. Sie will darum ein möglichst kundenfreundliches, breit abgestimmtes Bahnersatzangebot für die Reisenden erarbeiten und umsetzen. Dazu gestaltet seit Anfang 2023 eine eigens gebildete Arbeitsgruppe das Konzept sowie die Begleitmassnahmen aus. Diese Arbeitsgruppe umfasst neben den Verantwortlichen der SBB Vertreterinnen und Vertreter des Bundesamts für Strassen (ASTRA), der Nationalstrassen Nordwestschweiz AG (NSNW) und des Kantons Basel-Landschaft. Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden und der regionalen Wirtschaft werden regelmässig einbezogen.
Planerische Grundlage für das Bahnersatzangebot sind insbesondere das Konzept und die Erfahrungen aus der dreiwöchigen Totalsperre zwischen Laufen und Aesch im Sommer 2014. Diese nahm die SBB damals aufgrund von gebündelten Instandhaltungsarbeiten vor. Das Konzept beinhaltete einen dichten Takt mit Bahnersatzbussen zwischen Laufen und Aesch sowie einen ebenso dichten Shuttlezug-Takt zwischen Aesch und Basel.
Grellingen: Stützmauer Unterer Moosweg.

Ort: Grellingen, Bereich Drängschi/Moos, unterhalb Kraftwerk Moos
Bauliche Massnahme: Verbreiterung Bahndamm und Bau einer Stützmauer auf einer Länge von rund 212 Metern
Grund: Verbreiterung Trassee in Richtung Unterer Moosweg bzw. Birs für zweites Gleis. Keine Verschiebung Unterer Moosweg, deshalb platzsparender Abschluss des breiteren Damms mittels Stützmauer.

Grellingen: Anpassungen Bahnübergänge.

Ort: Grellingen, Bereich Seefeld/Rainmatt
Bauliche Massnahmen:
- Verschiebung Bahnübergang Bahnhofstrasse (Kantonsstrasse) um rund 40 Meter Richtung Bahnhof.
- Abtrag von rund 10’500 Kubikmeter Fels und Sicherung mit Felsvernaglung und Netzabdeckung.
- Aufhebung Bahnübergang Bahnweg. Neue Führung Bahnweg über ein rund 195 Meter langes Stützbauwerk direkt zum Areal Ziegler.
Grund: Verbreiterung Trasse für zweites Gleis, deshalb Verschiebung Bahnhofstrasse Richtung Fels

Grellingen: Anpassungen Bahnübergänge.

Ort: Grellingen, Bereich Seefeld / Rainmatt
Bauliches Detail: Rückbau Anschlussgleise auf Areal Ziegler Papier zur Einbindung der neuen Führung Bahnweg via dem rund 195 Meter langem Stützbauwerk.
Fussverkehr: Künftig sicherere, von Kantonsstrasse getrennte Führung Bahnweg (heute Führung Fussverkehr über ab Bahnübergang Bahnhofstrasse Trottoir-freien Kantonsstrassenabschnitt).

Duggingen: Stützmauer Sennematt.

Ort: Duggingen, Bereich Sennematt/Löchlismatt
Bauliche Massnahme: Verbreiterung Trassee Richtung Bahnweg/Birs mittels Stützmauer auf einer Länge von rund 168 Metern
Grund: Verbreiterung Trassee für zweites Gleis. Keine wesentliche Verschiebung Bahnweg möglich, deshalb Verbreiterung mittels Stützmauer.

Duggingen: Ausbau Haltestelle.

Ort: Duggingen, Haltestelle Duggingen
Bauliche Massnahmen:
- Bau neues Aussenperron Gleis 2, Erschliessung mit Rampen und Treppen.
- Neue Personenunterführung als Querung und Perronverbindung.
- Auf Wunsch Gemeinde Umnutzung bestehende Personenunterführung Gillmatten als Hochwasserentlastungskanal für den Tugbach.
Grund: Zweites Perron für zweites Gleis nötig.

Die Kosten für das Projekt betragen 133 Millionen Franken.
Die Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn sind für Vorprojekt und Auflageprojekt die Auftraggeber und haben die Projektierung bis Ende 2019 finanziert. Anfang 2020 wurde sodann der vom eidgenössischen Parlament beschlossene STEP Ausbauschritt 2035 rechtskräftig. Da der Doppelspurausbau Teil von diesem ist, ist seither der Bund Auftrag- und Geldgeber. Die Gelder für den Ausbau stammen nun aus dem Bahninfrastrukturfonds (BIF), den die Schweizer Stimmbevölkerung am 9. Februar 2014 mit der Vorlage «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur» (FABI) angenommen hat. Aus dem BIF werden seit 2016 alle Instandhaltungs- und Ausbauprojekte der Schweizer Bahnen finanziert.
Weitere Informationen zur Finanzierung der Bahninfrastruktur Link öffnet in neuem Fenster.Projektleitung.
SBB AG
Infrastruktur Ausbau- und Erneuerungsprojekte
Projektmanagement Region Mitte
Andreas Stefan Jäger, Projektleiter
Bahnhofstrasse 12, 4600 Olten
grellingen-duggingen@sbb.ch
Link öffnet in neuem Fenster. sbb.ch/grellingen-duggingen
Sonstige Bauarbeiten.
Auf folgender Webseite finden Sie Baulärm-Inserate aller aktuell laufenden Bauarbeiten der SBB: sbb.ch/bauarbeiten
Sonstige Themen.
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Jobs und Karriere.
Auf folgender Webseite finden Sie Angaben zu Jobs und Karriere im Ingenieurwesen und in der Planung der SBB: sbb.ch/engineering
Medienanfragen.
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