Hier erfahren Sie, weshalb der Weg bis zum neuen Angebot steinig ist – für die Bahnen, die Reisenden und die Anwohnenden.
Bund und Parlament haben für die Region milliardenschwere Infrastrukturausbauten beschlossen. Die SBB führt diese im Auftrag und mit Geldern des Bundes aus. Die umfangreichen Bauarbeiten und die damit verbundenen Einschränkungen verlangen viel Geduld ab – von der Bevölkerung sowie von den Kundinnen und Kunden im Personen- und Güterverkehr. Um Angebote und Bauprojekte termingerecht umsetzen zu können, ist darum die Unterstützung und das Verständnis aller nötig – vor und während dem Bau. Dann entfalten Angebote und Projekte termingerecht ihren Mehrwert für die ganze Region.
Folgende Unannehmlichkeiten lassen sich bei vielen Bahnausbauprojekten leider nicht vermeiden:
Bauarbeiten tagsüber sind grundsätzlich effizienter und kostengünstiger. Nachtarbeiten führt die SBB darum nur aus, wenn der Arbeitsbereich den fahrenden Zügen oder der Fahrleitung zu nahekommt. Dann muss die SBB aus Sicherheitsgründen Gleise sperren und Fahrleitungsabschnitte ausschalten. In der verkehrs- und passagierärmeren Nachtzeit haben diese Massnahmen deutlich geringere Auswirkungen auf die Reisenden.
Die Wochenenden eignen sich für Gleissperren insofern, als es dann morgens und abends weniger ausgeprägte Hauptverkehrszeiten gibt. Oder anders gesagt, der Freizeitverkehr verteilt gleichmässiger über den Tag. Entsprechend kann die SBB den Reisenden dann besser funktionierende Ersatzkonzepte anbieten. Im Güterverkehr sind über die Wochenenden ebenfalls weniger Züge unterwegs. Auch das hilft.
Die SBB ist sich bewusst, dass Bauen mit Lärm verbunden ist. Sie versucht, diesen so gut wie möglich zu reduzieren, und hält sich an die Baulärm-Richtlinie des Bundesamtes für Umwelt. Dazu gehören folgende Massnahmen:
Die Baumaschinen halten die Schallleistungspegel ein.
Die Maschinen entsprechen dem neusten Stand der Technik.
Die SBB stellt die Information der Anwohnerinnen und Anwohner sicher.
Die SBB stellt eine Anlaufstelle für Fragen rund um die Bautätigkeit sicher.
Die Massnahmen werden durch eine Umweltbaubegleitung überwacht.
Im Gleisbereich kann man nur mit Gleissperren und mit abgeschalteter Fahrleitung sicher und effizient bauen. Zudem können die Züge auf den Nachbargleisen die Baustelle aus Sicherheitsgründen bloss mit reduzierter Geschwindigkeit befahren. Gleissperren und Geschwindigkeitsreduktionen verringern die Streckenkapazität. Sie haben darum – je nach Umfang – Fahrplaneinschränkungen zur Folge.
Wenn immer möglich versucht die SBB darum, Gleissperren und Geschwindigkeitsreduktionen während verkehrsärmeren Zeiten vorzunehmen. Verkehrsärmere Zeiten sind beispielsweise Nächte, Schulferien und Wochenenden, letztere wegen ihren weniger ausgeprägten Hauptverkehrszeiten am Morgen und am frühen Abend. Ziel der SBB ist es einerseits, die Auswirkungen auf die Kundinnen und Kunden im Güter- und Personenverkehr möglichst geringhalten. Andererseits will sie ihnen einen kundenfreundlichen und verlässlich funktionierenden Baufahrplan anbieten.
Einen solchen Baufahrplan zu erstellen, ist eine Herausforderung. In der Region Basel werden 2024 nicht nur Ausbauprojekte im Umfang von rund 1,7 Milliarden Franken umgesetzt. Auch Instandhaltungsprojekte müssen ausgeführt werden, damit die bestehende Infrastruktur zuverlässig funktioniert. Das sind einerseits die stetigen Unterhaltsprojekte, wenn man beispielsweise Schienen schleift, um Schäden vorzubeugen. Und das sind andererseits Erneuerungsprojekte, wenn man zum Beispiel Gleise oder Weichen gegen das Ende ihrer Lebensdauer hin ersetzt. Weiter gibt es gleisnahe Drittprojekte, wenn zum Beispiel der Kanton eine neue Strassenunterführung unter einer Bahnlinie durch baut oder Gebäude entlang der Gleise erstellt werden.
All diese Ausbau-, Instandhaltung- und Drittprojekte benötigen Gleissperren und Geschwindigkeitsreduktionen. Diese müssen die Fahrplanspezialisten der SBB eng miteinander abstimmen, auch überregional, im Güterverkehr teils sogar international. Nur so kann die SBB den Kundinnen und Kunden einen funktionierenden Fahrplan im Personen- und Güterverkehr gewährleisten.
Insbesondere Grossprojekte können zu Einschränkungen und Umleitungen für den Strassen- und Fussverkehr führen. Muss beispielsweise – wie in Liestal – das Gleisfeld wegen zusätzlicher Gleise verbreitert werden, betrifft dies auch die Brücken und Unterführungen, die das Gleisfeld queren. Sie müssen verlängert, beziehungsweise abgebrochen und neu gebaut werden. Auch die Baulogistik – der An- und Abtransport von Material und Maschinen – kann zu Einschränkungen führen. Nicht alle Transporte sind via Schiene möglich. Zudem sind für die Logistik baustellennahe Installationsplätze unabdingbar, um Material und Maschinen zu lagern. Dies kann Parkplatz- und Abstellflächen betreffen. In solchen Fällen sucht die SBB zusammen mit der Standortgemeinde nach möglichst nahe gelegenen Alternativen.
Bahnhöfe lassen sich nur unter laufendem Betrieb um- und ausbauen. Dies kann insbesondere eine Herausforderung sein, wenn grössere Umbauten an den bestehenden Perrons und Perronzugängen nötig sind. Mögliche Folgen sind Umleitungen, längere Wege, Lärm, Platzeinbussen und Provisorien. Fachleute der SBB konzipieren, begleiten und überwachen diese Massnahmen.
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