Das Projekt Leistungssteigerung schafft im Bahnhof Basel SBB die nötigen Kapazitäten für die zusätzlichen Zugshalte des S-Bahn-Viertelstundentakts Basel–Liestal. Zudem ist es eine der Voraussetzungen für alle weiteren Angebotsausbauten in Basel, wie beispielsweise den Fernverkehr-Halbstundentakt auf der Linie Basel–Delémont–Biel/Bienne oder den S-Bahn-Viertelstundentakt Basel–Aesch. Beide sind Ziel des Ausbauschritts 2035 des Bundes, wobei beim Fernverkehr-Halbstundentakt eine Einführung ab Ende 2025 geplant ist, abhängig vom Bau der Doppelspur Grellingen–Duggingen im Laufental.
Das zusätzliche Perron Gleis 19/20.
Das zentrale Element des Projekts ist der Bau eines neuen, zusätzlichen Perrons auf der Bahnhofsüdseite, südlich des heutigen Durchfahrtgleises 19. Dazu sind umfangreiche Umbauten im südlichen Gleisfeld nötig. Südlich des neuen Perrons liegt künftig das Gleis 20, ein Wendegleis, das bis kurz vor die Margarethenbrücke reicht. Für dieses muss zusätzlicher Platz nach Süden hin geschaffen werden. Die bestehende Böschung von der höher gelegenen Meret Oppenheim-Strasse zum tiefer gelegenen Gleisfeld hin wird darum abgetragen und mit einer rund 570 Meter langen, zwischen vier bis sieben Meter hohen Stützmauer gesichert. Nördlich des Perrons liegt das zu einem Haltegleis umgebaute Gleis 19.
Das umgebaute Perron Gleis 16/18.
Das heutige Gleis 17 am Perron an den Gleisen 16 und 17 wird zurückgebaut und das Perron hin zum Gleis 18 verbreitert. Auch dieses Gleis wird von einem Durchfahrtsgleis zu einem Haltegleis umgebaut. Das Perron wird somit vom Perron Gleis 16/17 neu zum Perron Gleis 16/18. Da das Gleis 18 tiefer liegt als das Gleis 16, sind auch die beiden Perronhälften unterschiedlich hoch. Die Reisenden gelangen via Treppen und Rampen von einer Perronhälfte zur anderen.
Die umfangreichen Anpassungen der Gleisanlage.
Die Leistungssteigerung hat weitere umfangreiche Anpassungen der Gleisanlage zur Folge. Die bestehenden Gleise 19 bis 12 werden komplett neu gebaut und die Weichenverbindungen ergänzt und angepasst. Das heutige Stumpengleis 14, das kurz vor der Margarethenbrücke endet, wird dank einer neuen Weichenverbindung zum Gleis 12 neu Richtung Westen durchgebunden. Das heutige Durchfahrtsgleis 13 wird dagegen neu zu einem Abstellgleis umfunktioniert, mit einem Prellbock kurz vor der Margarethenbrücke. Das erhöht die Abstellkapazitäten und hilft dank der kurzen Wege mit, dass die Züge für die Reisenden rechtzeitig im Bahnhof Basel SBB bereitstehen. Diese Anpassungen an den Gleisen haben auch Anpassungen am Perron Gleis 14/15 sowie am südlichen Zugang zur Postpasserelle zur Folge. Letztere befindet sich beim Postreitergebäude in der östlichen Zufahrt und muss auf der Gundeldingerseite verlängert werden. Im Bereich des südlichen Zugangs zur Postpasserelle muss zudem die Stützmauer auf einer Länge von 10 Metern um rund einen Meter verschoben werden.
Ziel der neuen Weichenverbindungen ist, dass sich die Züge in kürzeren Abständen folgen können. Zudem lassen sich die Güterzüge so künftig flexibler über verschiedene Gleise durchleiten. Das alles erhöht die Fahrplanstabilität.
Kürzere Zugfolgezeiten auf den Zulaufstrecken.
Auch auf den Strecken Basel St. Johann–Basel SBB und Basel–Münchenstein verkürzt die SBB die Zugfolgezeiten. Das schafft mehr Kapazität. Dazu stellt die SBB einerseits zusätzliche Signale und optimiert die Standorte der gesamten Signalanlage. Andererseits optimiert sie die Stellwerktechnik. Dazu baut sie unter anderem im Bahnhof Basel St. Johann ein Bahntechnikgebäude mit neuem Stellwerk. Dieses und die weiteren Stellwerke müssen die Fachdienste mit den Signalen und den Weichen sowie der übrigen Bahntechnik umfangreich verkabeln.
Im Bahnhof St. Johann befindet sich zudem ein Installationsplatz des Gesamtprojekts. Er dient unter anderem dem Materialumschlag. Bauzüge werden be- und entladen – wenn immer möglich tagsüber, manchmal aber auch nachts.